Wilmas Tagebuch - unser Zusammenleben

Wir freuen uns riesig, dass Wilma jetzt bei uns ist. Sie ist schon jetzt eine sehr entspannte und selbstbewusste kleine Persönlichkeit, die absolut offen, schmusig und neugierig ist.
Nun muss an dieser Stelle betont werden, dass der Geburtsplatz, an dem die Welpen die ersten mindestens 12 Wochen ihres Lebens verbringen sollten, einen entscheidenden Beitrag zur Entfaltung des Welpen leistet. In Wilmas Fall war es wunderbar: die Hundemama-Halterin liebte jedes einzelne dieser fünf entzückenden kleinen Hundekinder, bot ihnen altersgerechte Entdeckungsmöglichkeiten, ließ die Welpen sie selber sein, sich selber entdecken und überließ der Hundemama die Haupt-Erziehung. So lernten die Kleinen voneinander und von der Mama, wie man in der Hundewelt miteinander umgeht. Beispielsweise die Beißhemmung wird erst in den letzten Wochen erlernt. Die Trainingsansätze "Versuch und Irrtum" sowie "Nachahmung" erfolgen hier automatisch.

Nun ist Wilma schon eine wundervolle junge Dame und der tägliche Ablauf ist vielleicht nicht mehr so interessant, so dass wir unter verschiedenen Überschriften passende kleine Artikel, Anekdoten oder Erzählungen zu einzelnen Themen rund um die heranwachsende Wilma schreiben werden. Wir hoffen, das gefällt Euch Lesern auch.
Schreibt uns gerne mal, wie Ihr das findet.
Ganz lieben Dank dafür und auch für Euer Interesse an unserem Zusammenwachsen.
Solltet Ihr Fragen, Wünschen, Bemerkungen oder Anregungen haben, ruft mich bitte einfach an oder schreibt mir unter Kontakt eine Nachricht.

Damit das Scrollen ein Ende hat, sind die neuesten Einträge oben ;-)





Die Welt ist voller Wunder...

Schnüffeln ist für Wilma das Höchste, aber auch beim Beobachten ist sie sehr ausdauernd. Geräusche sind meistens von kürzerer Dauer, aber auch da ist sie sehr aufmerksam. Meistens geschieht ja alles gemeinsam, sie ist hoch konzentriert und in ihrer wundervollen Welt. Ich lasse mich dann gerne von ihr dahin entführen, setze mich zu ihr, beobachte mit ihr, was sie gerade sieht, lobe sie fest für alles, was sie erschnüffelt und genieße, ihre verschiedenen Verhaltensweisen in unterschiedlichen Situationen. Es ist ihr Spaziergang, auch wenn er nicht immer weit geht, aber wir gestalten ihn zusammen und er soll ihr Spaß machen.
Das Einsetzen der Sinne lastet unsere Hunde wirklich aus, kein flotter Spaziergang, in dem es meistens nur um uns Menschen und unseren Fitnessgang geht, kann das leisten. 

Spaziergänge im Frühling

 Wer kennt es nicht: gestern ist Ihr Liebling bei Ihrem Rückruf noch begeistert beim dritten oder vierten oder vielleicht sogar zweiten Mal Rufen gekommen, heute haben Sie den Eindruck, er ignoriert Sie. Nein, das tut er nicht, er kann nicht anders.
Wilma ist ja schon immer ein freiheitsliebender, jagdfreudiger, selbstbewusster kleiner Sonnenschein gewesen, zwischendurch war es wirklich möglich, sie mit Schleppleine ungehalten frei laufen zu lassen, der Rückruf war auch schon bekannt ;-). Heute aber, im Frühling mit Bodenbrütern, jungen Hasen, unaufmerksamen weil flirtenden Wildtieren und Wilma in der Blüte ihrer Pubertät, kann sie nicht anders als diesen ganzen Gerüchen nachgehen zu wollen. Manchmal flitzt auch ein Kaninchen oder Hase vor Ihrer Nase davon. Das ist natürlich der Superreiz. Dann könnte Wilma mich nicht mehr hören, Sie ist dann vollkommen auf das Jagen, Aufstöbern usw. fokussiert. Deswegen bleibt sie jetzt an der Schleppleine, die ich halte, bei mir, wir beobachten gemeinsam, ich nehme teil an ihrem Schnüffeln -  ohne die Wildtiere in Gefahr zu bringen. Das ist ein wunderbares gemeinsames Erleben, ein ganz anderes Gefühl von Nähe und Bindung und Wilma kommt nicht (wieder) in den Jagdrausch.

Bitte: Spaziergänge mit dem Hund sind generell gemütlich, langsam, für den Hund, damit er seine Sinne in Ruhe einsetzen kann und sich somit auslastet. Mit unserem Lob für tolle Schnüffelstellen heben wir nicht nur sein Selbstbewusstsein sondern zeigen auch unser Interesse an seinem Tun - wir erleben gemeinsam und das ist wunderbar!


Die Spielekiste

Wie Wilma schon sagte, liebt sie ihre Spielekiste, in der verschiedene Hundespielzeuge von Gummiring über Kautschukknocken, Kong und geflochtene Bälle, aber auch ein abgeschnittenes Jeanshosenbein mit Knoten und natürlich ihr Teddy drin sind. Das sind ausschließlich ihre Spielsachen, von denen sie sich tatsächlich täglich ein anderes heraussucht und wirklich kreativ damit spielt oder darauf herumbeißt. Wir Menschen mischen uns da gar nicht ein, lassen sie alleine spielen und ihre Ideen damit entwickeln. Das ist toll zu beobachten. Oft nimmt sie sich auch mehrere Dinge heraus und verteilt sie. Ich versuche alle wieder zu finden, damit die Kiste abends wieder "vollständig" ist. 

Es gibt Stimmen, die sagen, dass der Mensch dem Hund das Spielzeug zuteilen muss und die Länge und Art und Weise des Spiels bestimmen... Warum? Was hat der Hund davon? Er lernt daraus, dass er nichts selber entscheiden darf, sein Selbstbewusstsein und seine Kreativität und somit seine Gehirnleistungen verkümmern. 

19. Februar 2023

Hoch die Tassen!! Gestern steppte der Bär in unserem Ort. Wie Wilma schon beschrieben hat, war es unglaublich laut, als die Motto-Wagen sich bereitmachten. Das ist ganz bei uns in der Nähe, jeder hat seine eigene Musik, die sich mit allen anderen mischte - grundsätzlich sehr cool und eine tolle Stimmung. Für Tiere allerdings von irritierend bis beängstigend. Nun haben wir das große Glück, dass Wilma grundsätzlich nicht sehr schreckhaft oder lärmempfindlich ist. Sie konnte zwischendurch auch zur Ruhe kommen. Allerdings findet sie Menschen ja unglaublich toll und interessant und davon gab es mehr als genug. Als Menschen nicht immer zu erkennen :-). Die meisten waren harmlos verkleidet. Andere sahen zwar super aus, verwirrten Wilma aber sehr. Vor einem Riesenhasen mit seinen wirklich langen, hochstehenden Ohren hatte sie gehörigen Respekt und bellte ihn an. Dafür wurde sie natürlich gelobt und aus der Situation genommen. Das war der einzige, die anderen wurden am Zaun begleitet, angewedelt, begeistert. Ich war immer bei ihr, damit sie dieser Situation nicht alleine ausgeliefert war und um zu sehen, was ihr, aber eher noch den Leuten, so einfiel. Später, als nur noch Musik im Zelt war, war es bei uns nicht mehr so laut zu hören. Die nächtlichen Partyheimgänger waren lauter :-), was uns nicht störte, Wilma aber häufiger wach werden ließ. Wir haben sie dann beruhigt und sie konnte wieder einschlafen. Alles in Allem war Wilma zwar aufgeregt, aber nicht übermäßig gestresst oder gar ängstlich.
Selber zur Party gehen konnten und wollten wir nicht, weil wir Wilma wegen des Lärms, aber besonders, weil sie es noch nie war, alleine lassen. Das werden wir in der nächsten Zeit stufenweise aufbauen. Wir werden berichten.

14. Februar 2023

Unser Ort Untermühlhausen ist bekannt für seine "Love-Parade", die zur Zeit intensiv vorbereitet wird. Der Festplatz liegt am Ende unserer Straße auf einer Wiese, so dass die meisten Menschen und Fahrzeuge bei uns vorbei gehen oder -fahren müssen. Da ist viel los und Wilma sehr aufgeregt. Sie lässt sich sehr gerne von den Leuten am Zaun streicheln. Wir sind natürlich immer dabei. Diejenigen, die "einfach nur vorbei gehen" ohne am Zaun vorbei zu kommen oder vorbeifahrende Fahrzeuge werden (lautlos) begleitet. So auch Hunde mit ihren Menschen, bei denen sie ja noch begeisterter ist und einmal sogar schon über den Zaun sprang. Allerdings lag dort blöderweise ein abgedeckter Sandhaufen, der es ihr ja wesentlich erleichterte. Den Haufen konnten wir nicht umlagern, aber den Zaun dort verstärken. Seitdem musste Wilma noch nicht wieder nach Hause gebracht werden ;-).
Unser Wirbelwind ist auch auf dem Spaziergang ein richtiger Teenie: Nase in den Wind, Ohren auf Durchzug durch ihren Pudding im Kopf, alles ist superinteressant. Wir loben sie für alles, was sie entdeckt, beschnüffelt, beobachetet, wofür sie sich Zeit nimmt. Dabei setzt sie sich selbstberuhigend hin. Wenn sie allerdings ins Aufstöbern, Fixieren oder Fokussieren kommt, hole ich sie aus der Situation heraus, denn das ist bereits der Beginn des Jagens. Sie ist dann oft nicht richtig ansprechbar oder für Leckerlies empfänglich, so bringe ich mich dann in ihr Gesichtsfeld, um sie auf mich aufmerksam zu machen und sie lustig zu motivieren, ihren Fokus zu verändern. Dass Jagen zu einem ihrer Hobbies gehört, haben wir ja schon erfahren dürfen. Deswegen finden unsere Spaziergänge momentan zum größten Teil an der Schleppleine statt, es sei denn, ich habe (so wie ich glaube) im Blick, dass nichts Jagbares in der Nähe sein kann. Dann lassen wir die Schleppleine los und Wilma kann auch mal Gas geben.
Nächstes Wochenende ist die große Party im Ort und wir sind sehr gespannt, wie es uns damit geht. Wir werden gleich danach berichten!

01. Februar 2023

Puh, was für ein Schreck!! Ich selber war gar nicht dabei, aber Klaus erzählte es mir beim Nachhausekommen immer noch mit Schrecken im Gesicht. Aus irgendeinem Grund war die Gartentür offen. Oft vergessen Paketdienstler, es wieder zu schließen, aber es war an diesem Tag noch keiner da. Außerdem schauen wir dann immer genau, ob die- oder derjenige die Tür wieder geschlossen hat. Wir nehmen an, dass bei der Begrüßung von Timi (Nachbarshund auf dem Weg zum Spaziergang mit seinen Menschen) und Wilma die Klinke der Tür gedrückt wurde und Wilma es dann etwas später entdeckte. Wenn Klaus Homeoffice hat und ich in der Schule bin, läuft Wilma gerne mal alleine im Garten. Nachdem wir in der Anfangsphase sehr darauf achteten, dass sie nie alleine war und immer bei jeder Bewegung und anderen Situationen, in denen Wilma sich fürchten, erschrecken oder anders aufregen konnte, bei ihr waren (wir lobten sie fest - wie geneigte Leser bereits vor vielen Einträgen schon gesehen haben - für Bellen, Knurren und andere Äußerungen) ist sie im Garten mittlerweile sehr souverän. Sie freut sich über jeden, der vorbeigeht, liegt und beobachtet Blätter und Vögel, knabbert an Holz oder Spielzeug und ist sehr zufrieden. Natürlich lassen wir sie nie ganz unbeobachtet, aber Klaus kann in der Zeit weiterarbeiten oder sie nicht sofort wieder mit ins Haus nehmen, weil er schnell ans Telefon muss. Wilma kann aber jederzeit herein durch eine angelehnte Tür, was sie auch gerne nutzt. Nun aber war die Gartentür offen, was noch nie war, und Klaus hatte in dem Augenblick nicht hinausschauen können, merkte es aber sehr bald.
Er rannte hinaus mit superleckeren Leckerlies und sah sie auf ihn zurennen, aus der Richtung, in der sie vermutete, dass Timi sein könnte, aber nicht war. Er freute sich schon, aber zu früh. Sie flitzte, ohne ihn eines Blickes zu würdigen, an ihm vorbei, wahrscheinlich in der Absicht, in der anderen Richtung Timi zu frinden. Klaus lief in dieselbe Richtung, natürlich mit Geschirr, Leine und Leckerlies ausgestattet, aber da kamen schon die Timi-Halter mit Wilma an seinem Halsband und der Leine ihm entgegen. Sie wollte wirklich nur zu ihm/ihnen. Das beruhigt uns schon, so ist sie nicht einfach nur stravanzen gegangen. Trotzdem werden wir nochmal die Hundehalter:innen im Ort bitten, nicht an unserem Zaun großartig Halt zu machen für Begrüßungen oder Sonstigem, um Wilma nicht zu motivieren mitzulaufen - oder gar dabei die Tür zu öffnen... 
Ist das Gartentürchen geschlossen, machte sie BISHER noch keine Anstalten, den Garten verlassen zu wollen. Sie hat so ihre Beobachtungsecken, in denen sie aber verhältnismäßig unaufgeregt rumguckt. Auch die drei sehr oft bellenden kleinen Hunde von Gegenüber scheinen sie nicht aus der Ruhe zu bringen - die schicken jungen Herren, die ihre Aufwartung am Zaun machen, dann schon eher, was die jeweiligen Hundehalter:innen ganz lustig finden, wir nicht wirklich. Aber dann müssen wir Wilma wohl eher regelmäßig mit ins Haus nehmen, denn diese Versuchung wird es immer wieder geben.

31. Januar 2023

Wilma hat vor einiger Zeit einmal die Gelegenheit gehabt, einen Hasen zu jagen. Das hat sie sehr aufgeheizt. Nun bin ich in Wald- oder Hasenlieblingsgegenden sehr vorsichtig und lasse sie nicht ohne Schleppleine, die ich halte, laufen. Grundsätzlich ist das für sie in Ordnung, nur wenn sie etwas in der Nase hat, zieht sie sehr. Dann versuche ich sie auf mich aufmerksam zu machen, lustig die Richtung zu wechseln und ihren Fokus umzulenken. Klingt so erstmal gut, ist aber nicht immer möglich. Wenn Wilma etwas in der Nase hat, ist sie aber noch besser umlenkbar als wenn sie etwas sieht. Dann setzt sie sich meistens hin und beobachtet unter Umständen auch mal eine viertel oder halbe Stunde lang. Sobald aber das Objekt der Begierde aus dem Sichtfeld verschwindet ist sie wieder ganz entspannt und ansprechbar. Ich scanne bereits vor ihr die Gegend und kann viele Situationen schon im Vorfeld managen, so dass Wilma davon gar nichts mitbekommt. Auf einer Wiese, die inmitten von Feldern lag, hab ich sie abgeleint mit den Worten: meine liebe kleine Wilma, ich vertraue Dir, bleib in meiner Nähe. Ich hab sie liebevoll gestreichelt und bin ohne "jetzt lauf" oder "geh" oder ähnlichem ruhig weiter gegangen. Wilma lief ausgelassen los, kam aber immer wieder, auch aus weiterer Entfernung, von sich aus zurück. Dann bekommt sie natürlich mit größter Begeisterung ein besonders leckeres Leckerlie. Wenn Sie Vögel oder ähnliches sieht, ist sie in ihrem Film, erinnert sich aber, wenn die Vögel weggeflogen sind, an mich und lässt sich dann rufen.
Die Kiste mit den Papierschnipseln hat mir die liebe Kathi von Hundemaxx Kassel genannt als kleines Spiel. Es ist wirklich nett. Die Kiste ist voll mit Papier-/Zeitungsschnipseln und dazwischen sind Leckerlies versteckt. Wilma ist richtig eingetaucht und hatte offenbar großen Spaß daran.

28. Januar 2023

Ich war gestern mit Wilma wieder zum Räumen im Landshuter Haus und kam auch ganz gut voran, weil Wilma mittlerweile diese Situation kennt, sich auch mal ablegt oder mit ihrem Spielzeug beschäftigt, nicht mehr so gestresst ist wie am Anfang. Am Abend kam Emma mit Niklas nach Hause und dann waren die beiden nicht mehr zu bändigen. Wie gesagt, gibt es das Haus nicht wirklich her, dass darin getobt wird, weil es relativ schmal ist, und über vier Stockwerke geht. Wir haben die Aktion abgebrochen, weil die Verletzungsgefahr zu groß und das Stresslevel zu hoch war, es aber auch draußen schon zu dunkel war, um mit ihnen woanders hingehen zu können. 
So sind wir beide heute zu Hause geblieben und Niklas und Klaus hatten einen hundefreien Umzugstag  (Emma war an dem Tag auch nicht da). Wilma genießt die Ruhe und mich beim Kistenauspacken zu beobachten. Zwischendurch ist immer wieder ein Schläfchen drin. Ich habe mir extra nur ein Zimmer vorgenommen, damit ich nicht hin- und herlaufen muss und sie somit nicht aus ihrer Ruhe bringe. Sonst würde sie mir folgen und sie wäre jedesmal wieder aus der Entspannung gerissen. Als Wilma ausgeruht wirkte, widmeten wir uns anderen (Haus-)Arbeiten. Heute reichte der Garten für Wilma, der nach wie vor superinteressante Gerüche und Beobachtungsmöglichkeiten bietet und an so einem Ruhetag vollkommen genug ist.

21. Januar 2023

Eigentlich wollten wir heute etwas weiter kommen in unserem Umzugschaos, aber Niklas hatte Emma zu Besuch, die mindestens genauso viel Energie hat wie Wilma und nur unwesentlich älter ist als sie. So war ein ständiges Geturne und Gerangel, in dem wir aufpassen mussten, dass keiner von ihnen die Treppe herunterfällt und in der einen oder anderen Situation überfordert war. Wir haben uns dann entschlossen, die beiden sich auf einem Spaziergang miteinander beschäftigen zu lassen. Das Haus und der Garten gaben es einfach nicht her. Wir sind auf eine große Wiese gefahren - im Auto waren sie erstaunlicherweise sehr ruhig nebeneinander gesessen, genügend mit der Autofahrt beschäftigt - auf der sie völlig selbstvergessen miteinander rannten, tollten und... sich immer weiter von uns entfernten :-o . Beide haben das Jagen als Hobby für sich entdeckt und so beschlossen wir, sie an die Schleppleine zu nehmen, nachdem sie wieder bei uns waren. Wilma und Emma gingen, bis auf ein paarmal aufeinander zulaufen, wunderbar nebeneinander an den langen Leinen her, hatten gemeinsame Schnüffelstellen und waren insgesamt ganz aufgeräumt miteinander. Die Leinen stellten sich als richtige Entscheidung heraus, zum einen, dass beide dadurch etwas zur Ruhe kamen und zum anderen, weil es in der Gegend regen Wildverkehr gibt und besonders Wilma sehr aufmerksam war. Zuhause haben wir die Hunde jeweils zu uns genommen und sie entspannten zusehends - mit liebevoller Berührung wie auf dem Bild zu sehen ist. Tja, und so ging ein Umzugstag herum. Fragt sich jemand, warum es bei uns so lange dauert :-) ?

16. Januar 2023

Es war nicht nur für Wilma anstrengend ;-). Wir stecken mitten im Umzug von dem einen Wohnort zum nächsten, in dem wir ja schon seit August 2022 interimsmäßig wohnen, nur noch nicht das ganze Haus beziehen konnten. Das können wir jetzt und auch die Möbel endlich aus der anderen Wohnung holen. Ja, und das fordert uns alle in den letzten Tagen ziemlich. Deswegen konnten Wilma und ich auch erst heute wieder schreiben. Für Wilma ist es natürlich noch schlimmer, weil sie nicht versteht was da passiert. Bei der ganzen Räumerei und dem Hin- und Hergehen, nehme ich Wilma vom Geschehen weg, da sie nicht weiß, wohin sie soll. Außerdem steht dann durchgehend die vordere Tür offen und Wilma ist ja an sehr vielem interessiert.... . So sind wir beide entweder im Garten, den sie auch wieder ganz begeistert abschnüffelt, besonders weil ab und zu auch die Emma dort zu Besuch ist oder in einem Zimmer, von dem ich die Tür schließen kann. Natürlich möchte Wilma dann auch zu den anderen, aber ich setze mich zu ihr, spreche mit ihr und streichle sie bis sie ihre Müdigkeit nicht mehr leugnen kann. Wenn sie dann ins Schlummern kommt, kann ich die Kisten in ihrer Nähe packen, so dass sie mich weiterhin sehen und hören kann. Würde ich den Raum verlassen, wäre sie wieder voll da. Klar könnte man schneller vorankommen, wenn wir sie irgendwo "unterbringen" würden, aber das haben wir noch nie probiert und die Zeit nehme ich mir gerne. 
Dann geht es halt ein bisschen langsamer voran :-).
Beim Auspacken am neuen Wohnort haben wir Wilma, nachdem wir spazieren gegangen waren, mit Kuscheltier und -decke und einer Kaustange in ihre Box ins Auto gelegt. Da konnte sie uns hören und dann schlafen, was sie auch tat. Das geht natürlich nur, weil sie die Box mittlerweile richtig gerne mag und sich darin wohl fühlt. 
Tja, es wird irgendwann ein Ende haben - auf verschiedene Wochenenden verteilt - und dann kehrt wieder Ruhe ein. Danach müssen wir uns nur, und besonders Wilma, an die "neue Nutzung" der Räume gewöhnen. Unsere Büros sind nun weiter voneinander entfernt, so dass das Liegen im Regal im Flur möglicherweise für Wilma keine Lösung mehr ist. Aber da wird sich wieder etwas finden. Es bleibt spannend!

06. Januar 2023

Heute war unser dreijähriger Enkel zu Besuch. Wilma begrüßt Kinder nicht ganz so stürmisch wie Erwachsene - die Lefzen sind weiter unten :-) und sie ist grundsätzlich vorsichtiger - aber immer noch beeindruckend für ein kleines Kind. Wir sind natürlich dabei, halten Wilma bei uns, damit es für beide positiv verläuft. Sie waren bald ein Herz und eine Seele besonders in der gemeinsamen Verpflegung. Die schwer einzuschätzenden Bewegungen und Reaktionen von Kindern lassen Wilma sich mal zurückziehen und mal als Spielanregung ansehen, die Felix aber so nicht meinte und Wilma dann freundlich zurückgehalten werden musste. Ich habe sie liebevoll gestreichelt und sehr gelobt, wenn sie vorsichtig reagierte. Dadurch inspiriert machte Felix es genauso und passte auch immer mehr auf.
Als wir gegen Abend beide in verschiedenen Zimmern arbeiteten, legte Wilma sich in den Flur - INS REGAL - um uns beide hören zu können.

05. Januar 2023

Es gibt Gegenden, in denen ich Wilma ohne Leine laufen lasse, weil dort keine Straße und/oder kein Wald in der Nähe sind, ich glaube, vor ihr Vögel, Wild o.ä. zu sehen und sie dann - hoffentlich - rechtzeitig an die Leine nehmen zu können. Doch heute habe ich den Hasen/das Kaninchen nicht rechtzeitig gesehen. Wilma hat nichtmal drei Sekunden gebraucht, um ihm nachzuschießen. Natürlich konnte sie ihn nicht erwischen. Sie lief weit nach, war aber nur ganz kurz außer Sicht und kam auch bald wieder zurück. Gerufen habe ich am Anfang, durchdrang aber ihren Tunnel nicht, und als sie wieder zu sehen war, damit sie sich orientieren konnte. Normalerweise finden Hunde von alleine zurück, aber die Kleinen mit ihren Baustellen in ihren Köpfen brauchen in den Momenten ein bisschen Unterstützung ;-). Ich nahm sie dann schweren Herzens an die Schleppleine und wir gingen gemütlich nach Hause.

03.+04. Januar 2023

Gestern haben wir in unserem "alten" Haus schon angefangen Umzugskartons zu packen. Das hat Wilma schon mal etwas nervös gemacht, sie ist in dem Haus sowieso eher unruhig. Möglicherweise erkennt sie es als das Haus Ihrer "Babytage" und sie ist wegen des Locationwechsels  etwas gestresst. Dazu kam noch, dass jemand zur Besichtigung kam, den mein Sohn durch das Haus führte. Damit Wilma ihn nicht auf ihre unnachahmliche Art begrüßt, habe ich sie bei mir im Raum gelassen und die Tür geschlossen. Sie jammerte, weil sie natürlich gerne zum "Besuch" wollte und wir kuschelten und spielten etwas, dann war sie abgelenkt und ich konnte bald weiter einpacken. Wie sie schon beschrieb, kam Wilma die ganze Zeit nicht zur Ruhe, da viel Bewegung im Haus war. Aber in ihrer mittlerweile sehr geliebten Autobox schlief sie fast umgehend ein.
Heute ergab es sich, dass wir mit einer Dame, die auf ihren Spaziergängen mit ihren Hunden oft bei uns vorbeikommt, spazieren gegangen sind. Die Hunde sind bereits am Zaun sehr freundlich miteinander und so haben wir probiert, ob sie sich auf dem Spaziergang annähern mögen oder nicht. Sie haben anfänglich zwar sehr temperamentvoll aber freundlich miteinander gespielt, sind später miteinander gelaufen, "weideten" zusammen und fanden gemeinsame Schnüffelstellen. Zwischenzeitlich wurde wieder getobt. Irgendwann allerdings wurde es doch ein bisschen grober und Wilma war dann ganz froh, dass ich sie zu mir nahm und wir dann auch bald zu Hause waren. Sie guckt jedem Hund, den wir treffen immer noch nach bis er nicht mehr zu sehen ist. Dann kann sie sich wieder anderen Dingen zuwenden. So auch hier. Im Garten musste sie sich erstmal noch den Stress ablaufen und schlief bald an. 

02. Januar 2023

Der junge Mann, der im oberen Stockwerk gewohnt hat, ist ausgezogen und wir sind dabei, die Wohnung mit zu beziehen. Das macht Wilma etwas nervös, weil sich einiges verändert. Aber wir nehmen sie in jeden Raum mit, uns viel Zeit für sie, lassen sie in Ruhe schnüffeln und den neuen Bereich "erobern". Dann wurde sie ruhiger und blieb sogar im unteren Stockwerk liegen. Ich sprach mit ihr, damit sie wusste, dass ich zwar nicht sichtbar aber da war. Sie bleibt schon immer mehr in einem anderen Raum als wir ohne uns zu sehen - Hauptsache sie hört uns. Das Alleinesein werden wir aber erst später probieren, dafür muss es für sie noch selbstverständlicher werden.

01. Januar 2023

Frohes Neues Jahr! Die Nacht war wie erwartet sehr laut, aber da Wilma bisher noch keine schlechten Erfahrungen gemacht hat, stresste es sie nicht sehr, sie erschrak manchmal, was sich in aus dem Schlaf aufwachen, Kopf heben, genau hinhören und nicht gleich wieder einschlafen können zeigte. Den Morgen genossen wir in der Sonne, wir lieben sie beide sehr. Unseren Spaziergang haben wir in aller Ruhe gestaltet, mit gemeinsamem Entdecken, Lauschen, in einer Lichtung sitzen bzw. Zeit nehmen. Da Wilma seeehr interessiert an im Wald lebenden Tieren ist, läuft sie in den Gegenden an der Schleppleine, in freieren Gebieten, die ich auch besser überblicken kann, lass ich sie  - zwar mit Schleppi hinterher - los. Das genießt sie sehr. Wilma schaut schon immer mehr, wo ich bin und wohin ich gehe. Ich bemühe mich, eventuelle, interessante Jagdobjekte vor Wilma zu sehen und sie dann rechtzeitig zu mir zu rufen. Gelingt immer öfter :-). Wenn sie es auch gesehen hat, steht sie kurz zum Sammeln und Beobachten und auch dann kann es manchmal glücken, sie noch zurückrufen zu können, das würde ich in den Augenblicken aber nie unterschreiben.

31. Dezember 2022

Wir sind heute in der Nacht von Schleswig-Holstein nach Hause gefahren. Das war für uns zwar sehr ermüdend, aber wir konnten uns abwechseln beim Fahren und Schlafen. Wilma hat ihre Nachtruhe so gut wie möglich im Auto verbracht, so dass sie kaum aus ihrem Rhythmus gerissen wurde. Natürlich hat sie das schon auch etwas angestrengt, das merkt man heute Abend zu Hause ;-) sie ruht sehr viel. Dass meine Kinder nun nicht mehr bei uns sind, war - nicht nur - für Wilma schwierig, aber sie wurde schnell durch die neuen Gerüche im Garten und besonders durch die Tatsache, dass sie Klaus schon lange nicht mehr gesehen hat, abgelenkt. Dazu kommen die Silvesterböller  und -kracher, die für Wilma eine neue Erfahrung darstellen. Bis jetzt hat sie noch nicht ängstlich reagiert, schaut aber auf, bei manchen wirkt sie mehr erschrocken. Wir gehen dann ins Haus und werden heute Abend, dazu noch an ihrem ersten Silvesterabend, natürlich in aller Ruhe bei ihr sein. Wie Wilma den Jahreswechsel erleben wird, schreiben wir dann morgen. 
Wir wünschen Euch einen entspannten und friedlichen Start ins Neue Jahr!

30. Dezember 2022

Heute waren wir an meinem absoluten Lieblings-Hunde-Strand in St.-Peter-Ording, der unglaublich breit, weit und wunderbar ist. Wilma konnte hier "wild and free" herumlaufen, es gibt hier kein Wild, das gejagt werden kann, nur entspannte Hundehalter und wir waren in der Familie da, so dass sie immer wieder auch unsere Nähe als "ihre Familie" suchte. Zufrieden, nach sehr schönen, ungezwungenen und ausgeglichenen Hundekontakten sowie einer ausgiebigen Entdeckungsreise am Strand und im Wasser, gesellte sie sich gänzlich zu uns und hatte keine großen Ambitionen mehr, woanders hinlaufen zu wollen. Der Effekt war ähnlich, wie in Unterhaching auf der Hundemeile. Wir sind alle ganz glücklich wieder nach Hause gefahren. Wunderbar! 

29. Dezember 2022

Nach dem gestrigen Tag haben wir heute wieder einen ruhigeren Tag gehabt, auch weil es stark regnete. Es gab viele Ruhepausen, Beobachten aus dem schönen großen Fenster und zweimal ein Rundgang über die Nachbarwiese, die super interessant mit Mauslöchern, Tümpel, Reh- und Hasenhinterlassenschafte und Windrädern in der Nähe, die super zum Anschauen sind. Vögel sind nach wie vor toll! Diese Eindrücke lasteten Wilma schon sehr aus, da sie wirklich alles intensiv wahrnimmt.

28. Dezember 2022

Wilma war heute das erste Mal am Meer, an der Ostsee und freute sich über das viele Wasser, die Algen und Muscheln, die toll riechen, einem ganz freundlichen großen Hund, mit dem sie frei und fröhlich herumflitzen und -spritzen konnte. Dann nahmen wir sie wieder an die Schleppleine, weil der Strand dort relativ schmal war und verhältnismäßig viele Menschen unterwegs. Da Wilma sich ja immer noch manchmal bei dem einen oder anderen Menschen sehr freut oder ihn verwechselt, haben wir ihr nicht die Möglichkeit gegeben, diese anspringen zu können. Aber es gab so viel zu schnüffeln, dass sie die Leute bald nicht mehr wichtig fand.

27. Dezember 2022

Heute ist erstmal Ankommen- und Ruhetag. Wilma hat viel damit zu tun, alles genau zu inspizieren, abzuschnüffeln zu beobachten. Besonders ein großes Fenster bietet ihr tolle Aussicht auf ein Naturschutzgebiet mit vielen verschiedenen Vögeln, sich im Wind wiegenden Pflanzen und sogar Rehe, die durch den Garten laufen. Das ist nicht zu überbieten und die Aufregung entsprechend groß. Das ist eine richtig schöne Auslastung.

26. Dezember 2022

Heute sind meine Kinder, Sofia (23) und Niklas (25), und ich zu meinen Eltern, Oma und Opa, gefahren. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere, dass wir schon mal mit Wilma eine (vollkommen hirnrissige, weil zu frühe) Fahrt in den Norden gemacht haben, als sie gerade drei Wochen bei uns war. Nun muss man dazu sagen, dass es 1000 Kilometer zu bewältigen gilt. Im August war es für Wilma eine Tortur. Diesmal hat sie die ganze Fahrt, bis auf die Pausen, in ihrer sehr großzügigen und kuschelig ausgestatteten Box mal schlafend, mal schauend und lauschend (manchmal auch kauend) verbracht. Sie fühlte sich offenbar sehr wohl, stieg auch ohne Protest nach den Pausen wieder ein. Wir haben sogar zwischenzeitlich während der Fahrt die Box geöffnet, damit sie sich richtig ausstrecken konnte und sie genoss es sichtlich. Dabei saß immer einer bei ihr in der Nähe, um sie beobachten zu können ...und wegen der Beinfreiheit ;-). Angekommen war sie nach der ersten Begrüßung zwar noch aufgeregt, hat sich aber ziemlich schnell in ihr Bettchen verkrümelt. Möglicherweise hat Wilma auf einem Rastplatz unbemerkt etwas zu sich genommen, was ihr Bauchgluckern verursachte, allerdings weder Durchfall noch Erbrechen, vielleicht war es ja auch die Aufregung. Nach der dritten Nachtwanderung fielen wir - Wilma in den Armen von Sofia - in einen tiefen Schlaf.

21. Dezember 2022

Einen Monat haben wir uns ruhig gehalten - Danke für Eure Geduld an alle, die treu unser Tagebuch lesen. Manche Tage sind ähnlich und bereits beschrieben, aber nun, da Wilma in die Pubertät kommt, wird es wieder spannender. 
Der Umgang mit anderen Hunden wird spezifischer, d. h. Wilma war bisher ja schon immer eher abwartend und vorsichtig mit anderen Hunden, aber mittlerweile kann sie auch mit größerem Abstand die anderen Hunde ganz gut lesen und hat tatsächlich auch den einen oder anderen, zu dem sie gar nicht hingehen möchte. Wir hatten Besuch von einer Dame mit Hund, der bei Ressourcen und im Haus keinen Spaß verstand, abgesehen davon, dass wir daraus lernten, dass Wilma ihr eigenes Zuhause nicht mehr mit diesem (oder einem ähnlichen) Hund teilen muss, hat sie aber super reagiert und von alleine den Abstand gehalten. Dabei beobachtete sie den Hund besonders genau und war am Abend vollkommen erledigt davon. 
Durch einige Anlässe hatten wir verhältnismäßig viel Besuch, der immer noch  stürmisch begrüßt wird. Wir halten Wilma dann für die kurze Begrüßungsphase, bis alle da sind, am Geschirr, so dass sie die Menschen nicht anspringen und die Leute sich zu ihr herunterbeugen können. Wenn alle da sind, entspannt sie sich ziemlich schnell. Wir klären ab, ob es für die Leute in Ordnung ist, wenn Wilma ohne Geschirr herumläuft und ob sie sie bitte, sollte sie doch noch vereinzelt anspringen, wieder sanft auf den Boden stellen oder sich wegdrehen. Bisher waren alle immer einverstanden und das Anspringen wird spürbar weniger. Wilma ist entspannter, wenn sie ihr Geschirr nicht trägt und kann sich freier auf die Situationen einlassen. Mit Kindern ist Wilma besonders vorsichtig. Das Begrüßen ist bei ihnen auch sehr stürmisch und die Kinder müssen in dem Moment erstmal "geschützt" werden, aber danach ist Wilma wirklich behutsam und lässt sich gerne auf das Kind ein.
Ja, und dann hat Wilma einmal einen Fuchs getroffen. Ich bin mir nicht sicher, ob die beiden sich als Hundeähnliche erkannt haben, aber es war ein ganz erstaunlich friedliches Aufeinandertreffen. Ich hatte natürlich Angst um beide in unterschiedlicher Form, aber die war - jedenfalls bei diesem Aufeinandertreffen - unbegründet. 
Wir wünschen allen FROHE WEIHNACHTEN - wahrscheinlich nicht mehr im Schnee, den nicht nur Wilma sehr liebt :-).

19. November 2022

Ich war ein paar Tage nicht zu Hause und auf dem ersten Spaziergang danach dachte ich, ich hätte einen anderen Hund. Wilma reagierte sofort auf Ansprache, Rückruf, Wegänderung - wow. Tja, am ersten Tag... die Tage später war es wieder normal, dass ich da war und auch Wilma war wieder normal. Wenn sie beschäftigt ist, mit etwas, das mir keine Sorgen bereitet, versuche ich sowieso nicht ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, da sie schnüffeln und entdecken soll. Sie könnte mich dann auch gar nicht hören. Außerdem finde ich den Rückruf ohne Grund total überflüssig und nervend für Wilma, wenn sie doch gerade beschäftigt ist. Andere Situationen sollte ich vorher erkennen, bevor Wilma sie sieht und dann entsprechend managen. Das gelingt mir nicht immer und ich ärgere mich sehr darüber. Wie mit der Rübe am Waldrand (ja, Rüben sind momentan Wilmas Lieblingsbeute), worüber Wilma erzählte: Ich hörte es im Wald rascheln, Wilma reagierte nicht und ich dachte, die Rübe sei jetzt wohl interessanter. Plötzlich kommt aber - man muss dazu sagen, dass es in der Dämmerung war - ein Reh aus dem Wald geschossen, vor unserer Nase vorbei. Wilma reagierte immer noch nicht richtig, aber als dann doch, war ich mit dem Treten auf die Schleppleine zu spät. Sie hat nicht immer eine, aber in diesem Fall hätte ich die Chance gehabt. Wilma rannte dem Reh in die Dunkelheit nach - sie ist schwarz... - ich hab nichts mehr gesehen und rief so fröhlich und motivierend wie ich konnte, irgendwann ängstlich, weil die Straße relativ nah war (500 Meter, aber wenn sie erstmal im Tunnel ist..). Es dauerte alles nicht sehr lange, bis sie wieder kam und ich zeigte ihr meine Freude überschwenglich, aber ich habe mir geschworen, dass ich nicht wieder so leichtsinnig eine Situation abwarte. Es wäre ein Leichtes gewesen, die Leine einfach in die Hand zu nehmen während ich neben meiner knabbernden Maus stand, besonders nachdem ich das Rascheln gehört habe. Ich habe mich über mich selbst so geärgert, weil Wilma natürlich jetzt einen gewissen Spaß an dem Hinterherrennen gefunden hat. Wir gehen in vielen Gebieten nun mit der Schleppleine, aber oft ist die Gegend gut überschaubar und dann kann Wilma wieder ihre Freiheit genießen. Sie läuft zwar verhältnismäßig weit weg, aber immer in Sichtweite und sucht selber immer wieder den Blickkontakt, den ich natürlich überschwenglich lobe. Es kommt auf die Leckerlies an, ob sie schon dann zum Abholen kommt oder auf Rückruf, wenn erforderlich. Auf jeden Fall ist sie eine sehr selbstständige kleine Hündin, die dann doch aber immer wieder froh ist, auch wieder zurückkommen zu können.

Nachtrag: ich wurde gefragt, warum ich nicht schimpfe, wenn Wilma "weggelaufen" ist und sie sogar lobe.
Sie läuft ja nicht willentlich "weg", für sie ist es das Richtige, was sie tut. Wenn ich nun schimpfen würde, wüsste sie 1. nicht warum, 2. würde sie sich beim nächsten Mal sehr wohl überlegen, ob sie auf direktem Wege wieder zu mir zurückkäme, wenn ich doch so schlechte Laune habe. Die Hunde, die schon mit drohender Stimme gerufen werden, versuchen ihren Menschen mit bestimmten Signalen zu beschwichtigen. Die Menschen erkennen diese nicht, meinen, ihr Hund würde noch weniger hören oder gar sie ärgern wollen und werden noch böser. Das ist dann ein Teufelskreis, aus dem leider meistens der Hund nicht rauskommt und der Leidtragende ist.
Wenn ich sie fröhlich rufe und lobe, kommt sie gerne zurück, denn bei dem Menschen sollte für den Hund der schönste Platz der Welt sein!

04. bis 06. November 2022

Wir waren wieder mit Eva zu einem Gruppenkurs in einem Hundehotel, in dem allerdings ein sehr gemischtes Publikum, teilweise auch über die Maßen strenge bzw. nach alter Manier erziehende Hundehalter, deren Hunde entsprechend gestresst waren. Das spüren auch die anderen. Das und natürlich auch die gesamte Situation ließen Wilma nervös und aufgeregt sein. Der erste Abend war geprägt davon. Ich wich ihr nicht von der Seite und beruhigte sie die ganze Zeit - war einfach für sie da. Im Zimmer kamen wir dann zur Ruhe. In der Nacht allerdings musste Wilma nochmal raus, weil sie vor lauter Aufregung gar nicht dazu kam, sich aufs Kotabsetzen zu konzentrieren. Am nächsten und übernächsten Tag wurde sie - besonders im Restaurant - immer entspannter. legte sich schon bald hin und ließ sich auch immer weniger von vorbeilaufenden Hunden oder teilweise sehr übergriffigen Menschen stören. Auch als ich an das Buffet ging, um mir etwas zu essen zu holen, blieb sie oft liegen und schaute mir nur nach. Ich war begeistert!  

Auch wenn am Hotelzimmer jemand vorbeiging oder andere Hunde im Haus bellten, lauschte sie, machte manchmal kurz mmpf, war aber nicht sehr aufgeregt darüber. Ich habe mich sehr gefreut, dass sie mit der Situation zunehmend gut umgehen konnte. Sie hatte überwiegend gute Erfahrungen und Erlebnisse, so dass ich hoffe, dass sie auch mit Weiteren souverän umgehen kann.
Ja, und dann hat sie einen besonders lieben Freund, wie sie beschrieben hat, kennen gelernt. Das war herzerwärmend. 

02. November 2022

Es war schönes Wetter und so hab ich meine Übungen draußen im Garten gemacht. Wilma findet das erst ziemlich komisch und hüpft um mich rum und mit mir mit. Das ist wirklich süß und lustig, aber ich komme nicht weiter. Dann, wenn ich bei mir bleibe, mich auf mich konzentriere und Wilma meine Seite oder den Rücken zudrehe, geht sie weg und sucht sich etwas anderes, in dem heutigen Fall einen Apfel, der vom Baum fiel, legte sich auf "Ihre" Matte, kaute am Apfel beobachtete mich. 

01. November 2022

Heute zu Allerheiligen waren wir bei Verwandten eingeladen und haben natürlich Wilma dabei gehabt. Da sie ja die Menschen gerne anspringt und heute alle Feiertagskleidung trugen, mussten wir noch mehr aufpassen als sonst. Auch sehr kleine Kinder waren da, die mit der Ungestümtheit von Wilma nicht so konfrontiert werden sollten. So hielten wir sie erst nah bei uns an der Leine. Den Leuten, die sie begrüßen wollten, haben wir gesagt, dass sie sich bitte zu ihr hinunterbeugen möchten, wir haben sie aber immer noch auf Abstand gehalten. Zu Kindern ist sie superlieb, aber auch da mussten wir natürlich auf Abstand achten. Nachdem sie mit der Dogge, die dort auch zu Besuch und sehr entspannt war, sich angenähert und draußen war, haben wir uns bald getraut, sie frei laufen zu lassen. Dazu muss man sagen, dass alle die da waren, mehr oder weniger Hundeerfahrung hatten, sie gerne mögen und Verständnis haben. Wir haben vorher gefragt, ob es okay sei, Wilma trotz Anspringgefahr ohne Leine laufen zu lassen und alle waren absolut einverstanden. Das wäre aber gar nicht so nötig gewesen, da sich sich wirklich toll und souverän, auch den Kindern gegenüber verhalten hat. Der eine oder andere Gast hatte auch Spaß daran, sich auf Wilma spielerisch einzulassen und sie stieg gerne ein. Ganz klar, dass sie super kaputt war danach, aber dies war einen tolle Menschenerfahrung für sie.

30. Oktober 2022

Ja, es ist nun einige Zeit vergangen, in der wir uns nicht gemeldet haben, da die Tage etwa ähnlich waren und die Erlebnisse und Wilma-Beobachtungen sich nahezu wiederholten. Wilma ist mittlerweile sechs Monate alt, nach wie vor super neugierig, lustig und auf dem Weg zu einer selbstständigen und -bewussten, entzückenden Hündin. Wir gehen gerne im Wald spazieren. Wilma liebt es, ihre Nase in den Wind zu halten oder auf den Boden. Sie verfolgt dann sehr konzentriert einen Geruch, ist aber bisher noch nicht außerhalb unseres Sichtfeldes gewesen. Zu rufen brauchen wir sie in der Hochkonzentrationsphase nicht, aber wenn wir sehen, dass diese nachlässt, was relativ schnell noch passiert, reagiert sie zwar verzögert, aber verhältnismäßig zuverlässig auf unser Rufen. Wir freuen uns dann immer riesig, loben sie überschwenglich und Wilma freut sich über das richtig gute Leckerlie.
Das Anspringen - haben wir beobachtet - ist nicht immer nur Begrüßungsverhalten, manchmal wirkt es wie eine Übersprungshandlung. Dann hilft es, sich umzudrehen, nicht um sie zu ignorieren sondern als "calming signal". Ein weiteres ist, gebückt die Arme gerade nach unten zu strecken und den Blick zu verkürzen, weil sie bis vor Kurzem noch  in den Rücken sprang. In beiden Fällen müssen wir sie "erwischen" bevor sie springt, das bedeutet, sie besonders gut zu beobachten. Wenn es als Begrüßung gemeint ist, beugen wir uns zu ihr herunter, gehen manchmal auch in die Hocke und begrüßen sie natürlich. 

07. bis 09. Oktober 2022

Der letzte Tag war wunderbar. Wilma war voll integriert in der Hundegruppe, lief stolz und selbstbewusst mit ihnen mit, reagierte sogar relativ zeitnah auf den Rückruf, wenn andere Leute kommen. Da sie Menschen ja mindestens genauso toll findet wie Hunde und sie diese immer noch gerne stürmich begrüßt, muss ich diese ja vor ihr schützen. Das Anspringen mag eigentlich niemand gerne. Aber als sie in der Gruppe unterwegs war, hatte Wilma gar keine Zeit mehr, sich um die anderen Menschen zu kümmern. Das war sehr entspannt. Während unserer Pause auf der Hütte, hat sie wunderbar auf meiner Jacke, mangels Decke, gelegen und gedöst oder sogar teilweise geschlafen. Allerdings waren die anderen Hunde bei jedem vorbeigehenden Mensch oder Hund immer sehr aufgeregt, dass sie dann aufschreckte und vor lauter "Was´n hier los?" auch mal mitwuffte. Ansonsten war sie richtig toll gechillt - wahrscheinlich auch echt müde - und der Rückweg war wunderschönes, entspanntes, gemeinsames Erleben. Danke Eva!

07. bis 09. Oktober 2022

Damit der Text nicht so lang wird, schreiben wir mehrfach von unserem tollen Aufenthalt im Arthurhaus: Da wir mit Wilma ja seit Kleinauf nach der Herangehensweise von Eva umgehen, ist es wunderbar zu sehen, wie es "fruchtet". Sie ist oft ganz bei sich, die Restaurantbesuche hat sie wirklich super gemeistert (die Decke musste immer dabei sein). Einmal bin ich an das Buffet gegangen, Wilma lag an unserem Tisch, ich hab ihr gesagt, dass ich kurz ginge und gleich wieder da sei und Eva schaute auf sie.  Als ich wiederkam, lag sie noch immer in vollem Vertrauen so da, ohne dass Eva sie hätte beruhigen müssen. Das hat uns beide sehr gefreut und erstaunt. In vielen Situationen kann man sie schon sehr ausgeglichen und selbstbewusst erleben. Hundekontakte sind wirklich problemlos, sie kann die Körpersignale wirklich gut deuten, "fragt" allerdings in manchen Fällen nochmal nach, ob es auch wirklich so gemeint ist.. :-). Ich bin gespannt auf die Pubertät. Bei der Übung, in der wir ganz bei uns sein und uns auf etwas, in diesem Fall Leckerlies, konzentrieren sollten, spürten die Hunde bald, dass sie uns da nicht stören können. Dafür halten wir den Handrücken nur in Höhe der Hundenase, kein Wegschieben oder -drücken, nur Halten. Das ist ähnlich, wie wenn jemand total konzentriert auf eine Sache, nicht hört, wenn ein anderer mit ihm spricht. Das ist kein Ignorieren sondern ein "Vollkommen-bei-sich-sein. Der Hund merkt es sehr bald und legt sich oft nach einigen Versuchen hin oder beschäftigt sich mit etwas anderem. Ich war offenbar nicht konzentriert genug und auf die stürmische Nachfrage von Wilma nicht gefasst und so gelang es ihr, eins zu stibitzen. Als ich danach gewappneter war und es korrekter (mit der Hand an der Nase und nicht untendrunter) ausführte, spürte sie sehr bald, dass ich dann tatsächlich ganz bei mir war. Dann waren auch wieder andere Dinge ganz interessant für sie.

07. bis 09. Oktober 2022

Ja, das waren sehr schöne Tage im Arthurhaus gemeinsam mit Eva und ihrem Kurs. Abgesehen davon, dass es wunderbares Wetter war, habe ich viel von und über Wilma gelernt. Sie ist für ihr Alter schon eine ganz selbstbewusste kleine Maus. Das Autofahren ist mittlerweile wirklich richtig entspannt und obwohl wir ständig in irgendwelchen Staus standen, war die Fahrt mit einer Pinkelpause absolut reibungslos. Wilma schläft oder ruht die ganze Zeit liegend in ihrer Box. Das gibt mir auch Ruhe. Angekommen ging sie gleich auf Entdeckungstour, komplett ohne Leine. Aufpassen muss ich, wenn Menschen in der Nähe sind, wie Eva, die uns begrüßte, weil Wilma, scheinbar manchmal auch ohne ersichtlichen Grund - nicht immer nur zur Begrüßung - jeden anspringt und das mit Wucht. Sonst wäre das Freilaufen in so einer freien Umgebung schon fast gut möglich. Im Restaurant war sie sehr souverän. Sie störte sich kaum an hereinkommenden Gästen, deren Hunde oder der Bedienung, guckte dann nur kurz. Sie schaute sich um und legte sich bald hin, nachdem sie nichts Störendes entdeckt hatte. Da kann kein "Platz", "Nein", "Platz", "Nein", "Platz".....(57 Mal innerhalb einer Stunde haben wir gezählt) vom Nachbartisch mithalten ;-). Das Treffen zum Vortrag von Eva im Nachbarraum stresste Wilma kurz, als alle anderen Hunde und Menschen da waren. Sie wollte gerne zu den anderen hin und konnte nicht ganz verstehen, warum nicht. Aber bald hat sie sich damit arrangiert und schlief, nachdem ich ihre Decke geholt hatte, darauf ein. Am nächsten Tag standen wir entspannt draußen in der Runde, sollten ganz bei uns sein und konnten Eva konzentriert zuhören. Die Hunde wurden dadurch ruhig, spürten das "Bei-sich-sein" ihrer Menschen und legten sich wahlweise hin oder setzten sich. Es waren zwei leicht erregbare Hunde dabei, die sich durch vorbeigehende Personen aus der Ruhe bringen ließen, von ihren Halterinnen sanft gelobt und beruhigt wurden und sich für ihre Verhältnisse gut darauf einließen. Wilma war zwar nicht sehr erregt, setzte sich aber nicht dauerhaft sondern war schwer beschäftigt mit Beobachten und Gucken - war ich vielleicht zu unruhig? Ich hatte nicht den Eindruck, aber manchmal merkt man es ja gar nicht wirklich selber. Als wir zum Spaziergang starteten, haben sich zwei Alpakas und Wilma so sehr füreinander interessiert, dass wir erst zehn Minuten später nachgehen konnten. Mit der Schleppleine konnte Wilma schön frei laufen, aber auch eingehalten werden, bevor sie Leute anspringt. Es wurde tatsächlich weniger und Aufgabe für zu Hause ist, dass es das Anspringen in Wilmas Alltag nicht mehr gibt, d.h. wir es nicht mehr zulassen - immer mit liebevollem Verständnis. 

07. bis 09. Oktober 2022

Wie Wilma schon sagte, waren wir (Wilma und ich) dieses Wochenende an einem ganz tollen, einzigartigen Ort: im Arthurhaus am Hochkönig in Österreich mit dem Kurs von Eva (Windisch, Mit Hunden Sein) und haben gemeinsam so viel erlebt. Allerdings war Wilma heute Abend, als wir nach Hause kamen, etwas durcheinander, besonders weil Klaus noch nicht zu Hause war, musste erst wieder richtig zu Hause ankommen und brauchte ganz viel Zuwendung, so konnten wir leider noch nichts schreiben. Morgen werden wir ausführlich berichten. Bis morgen :-)

02. + 03. Oktober 2022

Guten Morgen! Heute schreiben wir schon am Morgen für den gestrigen Tag, da der für uns alle schön, etwas anstrengend und lang war. Wir waren mit lieben Leuten in einem Restaurant verabredet und für Wilma war es das erste Mal. Wir haben es gewagt, weil alle, die dabei waren, sehr verständnisvoll und hundeliebend sind, so dass wir jedenfalls am eigenen Tisch Wilma nicht zurückhalten mussten. Für sie war es natürlich erstmal krass - was wir nicht bedachten war, dass es an dem Tag wegen des Erntedankfestes supervoll war im Restaurant. Der Geräuschpegel war entsprechend hoch und die Menschenmenge auch. Wilma findet andere Menschen toll und möchte immer zu jedem hin. Das ging natürlich nicht und wir hatten sie am Kurzführer mit ihren bekannten Sachen wie Decke, Kauteil und Kuscheltier bei uns. So konnte sie alles genau beobachten, aber nicht zu jedem hingehen. Hinlegen konnte sie sich natürlich vor lauter Aufregung nicht. Wir haben ihr mit viel Reden und Streicheln unser Verständnis gezeigt, sie beruhigt und zwischenzeitlich auch mit einem Kauartikel abgelenkt. Ansonsten konnte sie sich in ihren Möglichkeiten, ohne andere zu stören oder gar die Bedienung zu Fall zu bringen, frei bewegen. Als wir wieder draußen waren, gab es zum Glück eine Wiese, auf der Wilma sich austobte und ihren Stress abbaute. Danach waren wir noch bei einer Familie zu Hause, die auch einen Hund haben, der nicht beim Restaurantbesuch dabei war. Sie haben sich beide erst im Garten kennenlernen könnnen und sind dann einträchtig zusammen ins Haus gegangen. Die Körpersprache der beiden war sehr klar und so waren verschiedene Situationen schnell ausgeglichen geklärt - sehr entspannt. Wilma kam allerdings an dem Tag nur kurz zur Ruhe und so wird der heutige Tag ein wirklicher Feier- und somit Ruhetag. 

01. Oktober 2022

"Drei Tage war die Wilma krank, jetzt hüpft sie wieder, Gott sei Dank" ;-) Wilma hatte sich einen Magen-Darm-Virus eingefangen, war zwischen den Spuck-Attacken aber fröhlich und zum Spielen und Spaßen aufgelegt. Trotzdem haben wir ihr nochmal mehr Ruhe "verordnet", die sie dann doch auch gerne angenommen hat. Sie war schon etwas geschlaucht und dankbar, wenn wir sie dann doch zu einer Runde mehr Schlaf überredeten. Wilma frisst so gerne die noch im Rasen liegenden Zwetschgen. Ich habe schon des Öfteren beobachtet, dass sie die Kerne eigentlich ausspuckt, aber heute Nacht kamen zwei davon wieder heraus. Darüber bin ich sehr froh. Ich werde sie zukünftig mehr auf mich und von den Zwetschgen ab-lenken. Heute ging es Wilma schon wesentlich besser und wir drehten wieder eine kleine Runde, auf der wir diese furchtlosen Schafe trafen. Es war toll anzugucken, wie diese beiden verschiedenen Tierarten sich so vorbehaltlos annäherten, bis sie wirklich Nase an Nase auf ihrer jeweiligen Seite des Zaunes sich beschnupperten. Als das Schaf auf seiner Seite immer näher kam, hat Wilma erstmal kurz Meideverhalten durch Weggucken gezeigt, merkte aber auch bald, dass keine Gefahr von ihm ausging und dann kamen sie sich ganz nah. Erstaunlich!

27. September 2022

Ich kam heute erst am späten Nachmittag nach Hause, aber Klaus erzählte mir von einem sehr unruhigen Tag, an dem sich Wilma sogar übergeben musste. Die letzten beiden Tage waren schön aber auch sehr aufregend für unsere kleine Maus, so dass sie möglicherweise darauf so aufgedreht reagierte. Das Übergeben werden wir weiter beobachten. Wahrscheinlich war auch der Magen aufgeregt. Wir haben heute nichts außerhalb unseres "Reviers" gemacht, so dass keine neuen Aufregungen dazu kommen und sie sehr darin unterstützt zur Ruhe zu kommen. Nun schläft sie tief.

26. September 2022

Wir waren heute mit meiner lieben Freundin Eva (Windisch) von Mit-Hunden-Sein und ihrer wunderbaren Hündin Bianca auf der berühmten Hundemeile in Unterhaching, um mal zu sehen, wie es Wilma mit mehreren Hunden und Menschen geht. Anfänglich waren noch gar nicht so viele Hunde da und Wilma hatte noch Zeit zu schnüffeln. Sie ist dann immer ganz bei sich, nicht hektisch oder kopflos, aber zielstrebig und ausdauernd. Das ist toll zu sehen. Ich hatte überlegt, Wilma ganz frei laufen zu lassen, weil es bei unseren einsamen Spaziergängen oder wenn jemand die ganze Zeit mitgeht, super läuft. Da Wilma aber Menschen ebenso gut findet wie Hunde (wenn nicht noch besser) und diese auch sehr stürmisch begrüßen möchte, riet Eva mir, sie doch besser an der Schleppleine zu lassen. So konnte ich den einen oder anderen Hüpfer ins Gesicht verhindern, aber sie konnte trotzdem hin. Manchen Leuten würde es nicht so viel ausmachen, aber die wenigsten mögen es wirklich. Einige haben sich dann zu ihr für die Begrüßung heruntergebeugt, das war dann auch in Ordnung für sie. Mit einem Hund hat sie so entspannt und ausgeglichen getobt und den Hundehalter nicht mehr interessant gefunden, so dass ich ihr guten Gewissens die Schleppleine abnehmen konnte. Als wir auf zwei Herren zukamen, die auf dem Weg standen und sich unterhielten, signalisierte Wilma durch Knurren und aufgestelltem Nackenhaar, dass ihr das unheimlich war und sie nicht näher kommen wollte. So bot ich ihr einen Bogen um die beiden an, den sie gerne annahm und die Herren bald wieder vergaß. Sie blieb oft sitzen oder sogar liegen um zu beobachten. Zum Schluss ließ sie sogar einige Hunde mit Haltern vorbeiziehen und schaute ihnen nur nach. Das war eher der Wärme und dem Übereindruck geschuldet ;-), aber auch der Ausgeglichenheit. Deswegen freute sie sich auch riesig über den Bach am Ende des Weges, in dem sie sich offenbar richtig wohl fühlte. Mittlerweile findet sie ihre Box im Auto auch tatsächlich gemütlich, legt sich entspannt hinein und schlief die ganze Rückfahrt. Zu Hause kamen die Eindrücke doch nochmal hoch, dann haben wir sie in den Schlaf geschmust.
Stimmt, wir hatten vergessen zu erzählen, dass Lena, Klaus´ Tochter, gestern uns reitend einen Überraschungsbesuch abgestattet hat. Wir haben uns total gefreut, das hat Wilma schon richtig erkannt. Für Wilma war es wahrscheinlich erstmal ein kleiner Schock, weil das Pferd, auf dem Lena saß wirklich -auch für uns schon- sehr groß war. Aber Wilma saß, nach der ersten Aufregung, und beobachtete jede Bewegung. Als Hanni, das Pferd, dann einen Apfel von uns bekam und der Schaum heruntertropfte, schaute sie auch dem nach. Später, als wir durch das Gartentürchen gingen, kam die Aufregung wieder. Wilma schnüffelte die ganze Straße ab und schlapperte den Apfelschaum auf. Wie so ein kleiner Hund alles erfasst und verarbeitet, ist so faszinierend zu beobachten und sie dabei zu begleiten ist wunderschön.

25. September 2022

Heute war es sehr spannend, weil die Tiere fast auf Tuchfühlung zu Wilma waren. Wir haben ganz liebe Freunde besucht, die sehr tierlieb sind. Trotzdem sollten sie von Wilma nicht angesprungen werden und das tut sie noch seeehr gerne. Sie freut sich immer riesig über alles und jeden und zeigt das mit vollem Körpereinsatz. So lassen wir sie nicht direkt zu den Menschen hinlaufen, sondern halten sie an der Leine und bitten die Leute, wenn sie es wollen, sich zu ihr herunterzubeugen, damit sie sich gegenseitig begrüßen können. Allerdings muss man dann auch darauf aufpassen, dass man von Wilma nicht stürmisch geküsst wird. Es muss ja nicht ausgiebig und über die Maßen überschwänglich sein, es geht darum, gesehen zu werden. (Manche Menschen empfehlen, den Welpen in dieser Situation erstmal zu ignorieren - ich glaube, diese haben noch nie den Gesichtsausdruck dieses kleinen Wesens in diesem Fall gesehen :-( . ) Wir versuchen, Ruhe in diese Situation zu bringen. Wir bleiben bei Wilma, halten sie am Geschirr und vermeiden so, dass die zu begrüßenden Menschen "überfallen" werden. Wenn Wilma die Menschen kennengelernt hat, ist das Stürmische vorbei. Die Katze war von Wilmas Anwesenheit genauso überfordert wie Wilma über ihr Hin- und Herlaufen. Ruhe trat ein, als die Katze das Stockwerk wechseln durfte. Beim Rausgehen standen tatsächlich, wie Wilma schon beschrieb, die Hühner vor der Tür. Wir haben uns wirklich alle gleichzeitig erschrocken. Die Hühner fassten sich als erstes und dann Wilma und ich, so dass ich sie mit viel Begeisterung zum Weitergehen überreden konnte. Die Hühner aber später nochmal beobachten zu dürfen, war gut und wichtig. Zu diesen Eindrücken kommen noch die unbekannten Menschen, die gesamte unbekannte Umgebung und der veränderte Tagesablauf, das ist super anstrengend und Wilma fiel zu Hause fast sofort in einen tiefen Schlaf.

24. September 2022

Nun haben wir ja von mehreren Tagen zu berichten und es ist wirklich eine Menge, besonders aus Wilmas Sicht, passiert. Das freie Laufen am Wald habe ich mich getraut, nachdem ich genau gesehen habe, dass Wilma nicht in irgendeine gefährliche Situation kommen konnte. Sie ist bisher noch nicht weit weggelaufen. Etwas weiter als ich es eigentlich gut finde, läuft sie, wenn sie etwas Markantes auf dem Feld sieht, Vögel jagt oder einen Haufen machen muss. In den Situationen hab ich aber mittlerweile erfahren, dass sie in der Regel relativ zügig wieder zurückkommt - nur bei den Vögeln kennt sie sich manchmal nicht mehr und wenn dann in der näheren Ferne eine Straße ist, dann werde ich schon unruhig und leine sie bei der nächsten Gelegenheit an. Da wir nun am Waldrand gingen und die große Möglichkeit bestand, dass Wilma hineinlaufen würde, nahm ich ihr also die Schleppleine ab, damit sie sich nicht irgendwo verheddern kann - sicher war es ja. Zu meiner Verwunderung hat sie der Wald (ist eher ein kleiner Hain)  erst gar nicht wirklich interessiert. Sie lief zwar Zickzack, mal rauf mal runter, blieb aber überwiegend in meiner Nähe, wahrscheinlich auch, weil wir diesen Abstecher bisher noch nie gemacht haben und sie erst noch ein bisschen unsicher war. Aber sehr bald siegte die Neugierde und sie entdeckte die Gegend mit einer anderen Geschwindigkeit und Intensität. Da brauchte ich sie dann nicht zu rufen, weil sie es nicht hören würde. Ich sprach mit ihr ganz normal und wies sie bei Richtungswechsel darauf hin ("Wir gehen hier"), damit sie sich weiter orientieren konnte. Ich merke, dass ich Wilma immer besser einschätzen kann und ihr immer mehr vertraue. In geeigneten Situationen habe ich sie dann zwischenzeitlich zu mir gerufen, ihr meine große Freude gezeigt und sie heftigst gelobt. Die Pause auf der Wiese war sehr schön, aber auch lustig, weil Wilma erst gar nicht damit umgehen konnte, dass ich mich einfach hingesetzt habe. Sie lief um mich rum, bellte mich an und musste sich erstmal mit Laufen entstressen - konnte aber auch noch etwas von den Waldeindrücken kommen. Auf jeden Fall tat sie sich anfangs schwer, sich einfach dazuzulegen. Ich blieb ganz bei mir, ließ sie sich ausrennen und purzeln, bis sie sich auf die Ruhe und den Stillstand einlassen konnte. Das haben wir beide dann sehr genossen. Das zusätzliche Schild an der Straßenkreuzung hat Wilma sehr irritiert. Ich fand enorm, dass es ihr überhaupt aufgefallen ist, zumal dort schon zwei Schilder stehen. Anscheinend hatte sie sich das gemerkt. So bin ich regelmäßig begeistert, wie Wilma ihre Umwelt wahrnimmt, Prioritäten setzt und wie sie das kommuniziert. Ganz schön, war das gemeinsame Erlebnis mit den sechs Milanen, die während eines Spazierganges über uns schwebten. Ich hatte schon mal geschrieben, wie wunderschön und beeindruckend ich diese Vögel finde. So musste ich sie einfach anschauen und beobachten - natürlich erst, nachdem ich gecheckt hatte, dass Wilma nirgendwo in Gefahr geraten konnte. Sie hatte zwar ihre Schleppleine dran, ich hielt sie aber nicht fest, weil sie sich dort frei bewegen konnte. Ich war also ganz bei mir und andächtig - hatte natürlich immer ein Ohr bei Wilma -  schaute dann neben mich und da saß Wilma, schaute mal in die Luft und mal mich an und war auch ganz bei sich. Das war so rührend. Ja, und dann waren wir in den Tagen auch wieder bei den Ziegen, die diesmal noch näher an den Zaun kamen, so dass Wilma schon Vermeidungsverhalten zeigte mit abgewandtem Kopf. Da gingen wir dann weiter, damit es ihr nicht "zu eng" wurde, die Ziegen liefen allerdings mit. Das hat Wilma dann wieder total interessiert und sie wäre gerne zu ihnen gelaufen, aber dann liefen sie gemeinsam auf beiden Seiten des Zaunes. Das war nett. Die Hühner waren absolut unbeeindruckt, nur wenn Wilma etwas zu nah an den Zaun kam, gingen sie ein paar Schritte zurück. Ich denke, es kommen einige Hunde dort vorbei. Schön ist, dass Wilma zwar interessiert und neugierig ist, aber nicht penetrant wird oder die Tiere anbellt. Sie beobachtet, gerne auch sehr lange :-). Unsere Spaziergänge sind übrigens immer so etwa eine halbe Stunde, es klingt nur immer so lang, weil all diese Möglichkeiten bei uns in der Nähe sind und manchmal auch nur aus Beobachten bestehen. Die Eindrücke sind absolut genügend, das merken wir, wenn wir wieder zu Hause sind. Manchmal muss Wilma dann einen Stressabbaulauf im Garten machen. 
Das war jetzt viel Text. Danke für´s Lesen - wir werden uns bemühen, wieder täglich zu berichten :-)

23. September 2022

Auch ich bitte um Verständnis, dass das Tagebuch in der letzten Zeit ein wenig unregelmäßig erscheint. Durch die neue Arbeitsstelle, bin ich leider am Anfang sehr eingespannt, so dass ich Wilma an manchen Tagen im Schreiben des Tagebuchs zur Zeit nicht gut unterstützen kann. Wir versuchen es täglich ;-), manchmal verschiebt es sich allerdings etwas. Morgen berichten wir auf jeden Fall über die vergangenen Tage. Ihr werdet nichts versäumen. Wenn sich alles eingespielt hat, wird es wieder regelmäßig. Vielen lieben Dank - auch für Euren treuen Besuch! 

20. September 2022

Gestern haben wir leider nicht schreiben können, aber heute hatten wir einen ähnlichen Tag. Jaa, Wilmas neues Geschirr von stakeout ist toll. Wie Wilma schon sagte, freu ich mich so riesig, dass es nicht mehr verrutscht mit der Schleppleine. Wenn wir weit weg von einer Straße oder einem Wald, der superinteressant sein könnte, sind, lass ich Wilma auch mal ganz von der Leine. Die Erfahrung hat gezeigt, dass sie zwar rasend schnell und verhältnismäßig weit wohin laufen kann, wenn sie dort etwas sehr interessiert, aber sie läuft nicht weg und hält immer noch Blickkontakt. Ich vertraue ihr da gerne. Sie kommt in der Regel auch zuverlässig zurück. Wenn wir andere Hunde treffen und die Örtlichkeiten sicher sind, leine ich sie auch ab, damit sie sich nicht verheddern. Ich beobachte Wilma so gerne, wenn sie hoch konzentriert und interessiert ihre Umwelt erkundet und lobe sie natürlich sehr dafür. ;-)

18. September 2022

Ich war heute den Tag über nicht da. Wilma findet das mittlerweile nicht mehr ganz so schlimm. Sie jammert ein bisschen, lässt sich aber sehr schnell dann auf Klaus ein. Die beiden haben einen ganz eigenen liebevollen Umgang im Spiel und im Kuscheln miteinander und genießen sich offenbar auch sehr. 

17. September 2022

Heute war ich kurz mal gestresst, auch wenn das die Situation nicht besser macht, aber manchmal kann man nicht aus seiner Haut. Wir haben, wie Wilma schon beschrieben hat, einen kurzen Abstecher in einen kleinen Wald gemacht. Dieser wird komplett sich selbst überlassen und entsprechend viele Wildtiere wohnen da oder laufen durch. Es waren ganz viele verschiedene Vogelstimmen in der Luft und Wilma kam aus Hören, Riechen und Schauen gar nicht mehr heraus. Ganz plötzlich machte sie einen Satz ins Unterholz, ich hatte sie an der Schleppleine, weil ich mir nicht sicher war, wie sie in einem Wald reagieren würde. Nun war es allerdings sehr schwierig, Wilma zu folgen und die Schleppleine war dabei eher hinderlich. So ließ ich sie los, damit Wilma sich nicht verhedderte. Sie blieb offenbar an ihrem Ziel, für das sie ins Gebüsch sprang, stehen. Es stellte sich heraus, dass es ein kleiner Tierschädel war, der noch nicht alt sein konnte, da er noch etwas blutig war. Das war der Geruch, den Wilma so stark in die Nase bekam. Ich erreichte sie fast, sie reagierte jetzt auch auf mein Rufen und ich feierte sie, als sie tatsächlich zu mir kam. Mit einem Turboleckerlie, dass sie supergerne frisst, konnte ich sie zu einem Beutetausch überlegen - der ihr doch schwer fiel. Dieser Augenblick hat mir gezeigt, dass ich in einigen Momenten noch aufmerksamer sein muss. Um diese Spannung heraus zu nehmen, liefen wir auf die benachberte Wiese und spielten da ein bisschen zusammen. 

16. September 2022

Wilma spielt sehr gerne und oft mit ihren eigenen Sachen. Es steht eine Kiste mit ihren Dingen, an die sie immer herankommen kann, gut erreichbar da, dann kann sie sich alles selber nehmen. Wenn sie nicht unterbrochen oder ihr ein Spiel vorgegeben wird, dann spielt sie so einfallsreich und schön mit sich und dem, was sie sich ausgesucht hat. Das ist wunderbar stundenlang zu beobachten. Manchmal spielen wir aber auch zusammen und heute gab es eine Art Gedulds- bzw. Intelligenzspiel. In eine Handtuchrolle haben wir an verschiedenen Stellen Leckerlies mit eingerollt und an beiden Seiten durch z.B. Toilettenrollen gehalten. Dann geht es darum, diese auszurollen, um an die Leckerlies zu kommen. Mit ein bisschen Unterstützung, nachdem Wilma nicht mehr weiterkam, hat sie es dann geschafft. Gemeinsam rausgehen ist dann aber doch ihr Favorit.

15. September 2022

Wie gerne Wilma schnüffelt und wie sehr ich sie dafür lobe, hab ich ja schon häufiger erwähnt, da es ja ihre Hauptbeschäftigung ist. Es ist aber auch immer wieder so schön zu beobachten, mit welcher Intensität und Begeisterung sie diesen Gerüchen nachgeht. Spannend wird es, wenn sie eine Spur hat. In Gegenden, wo die Straße oder andere Gefährlichkeiten nicht in der Nähe sind, lasse ich sie laufen. Bisher - bis aufs Maisfeld :-o - lief sie nicht weit weg, schaut dann irgendwann, wo ich bin und diesen Moment nutze ich, um sie zu rufen. Vorher hätte ich es nicht zu probieren brauchen. Im Spiel mit den beiden Großen heute, wofür ich sie komplett abgeleint war, wäre ein Herausrufen nicht nur fies sondern auch unmöglich gewesen. Wenn andere Hunde dabei sind, bin ich mir sicher, dass sie bei diesen bleibt und somit keine Leine benötigt - oder sagen wir mal eher ich. Die würde im Spiel sowieso nur sehr stören. Es gibt schon so einige Situationen, in denen ich Wilma gut einschätzen kann und ihr sehr vertraue. Das ist so ein schönes Gefühl für uns beide, dadurch werden unsere "Ausflüge" immer entspannter.

14. September 2022

Heute sind wir ziemlich ko. Ich wohl eher von der neuen Arbeit und Wilma von der Plantscherei und all den neuen Entdeckungen am und im Wasser. Da es noch ziemlich warm war, hat sie es als angenehm empfunden, denke ich. Ins tiefe Wasser geht sie nicht so gerne, aber bis zum Bauch erlebt man ja auch schon richtig spannende Sachen. Nach Fischen und bereits gesunkenen Holzstücken zu tauchen, begeistert Wilma sehr - mal mehr, mal weniger erfolgreich; gut, Fische erwischt sie in der Regel nicht. Aber das Element ruft reines Entzücken hervor ;-). Die Enten auf dem See müssen allerdings geschützt werden, bis sie auf dem tieferen Wasser schwimmen, da kommt Wilma (noch) nicht hin. Sie findet dann die Wellen und die Wassertropfen schon interessant genug zum Jagen. Hingefahren sind wir mit dem Auto und Wilma in der Box, in die sie mittlerweile mit Unterstützung von Leckerlies alleine reingeht und sich direkt hinlegt. Als wir ankamen, stand sie auch beim Öffnen der Seitentür nicht auf. Zu wissen, dass sie keinen übermäßigen Stress hat, auf diese Weise Auto zu fahren, erleichtert mich sehr.

13. September 2022

Es ist wirklich so: Wilma beobachtet sehr gerne. Sie liegt zum Beispiel am Zaun, schaut durch und beobachtet die Nachbarn bei der Apfelernte. Sie jagt Insekten, wobei ich immer schau, dass es nichts Stechendes ist. Sie guckt Vögeln im Baum zu und beobachtet sie auf dem Feld, zu denen sie auch sehr gerne läuft ;-). Wenn sie dann in die Luft fliegen, schaut sie ihnen noch länger nach. Alle Früchte und Nüsse, die auf dem Boden liegen werden genauestens untersucht, manchmal gefressen, aber immer erstmal bespielt. Mäuselöcher sind besonders interessant, bei denen wir darauf achten, dass Wilma nicht zu buddeln anfängt. Sie ist toll zu beobachten, nicht nur weil sie mit so viel Lebensfreude und Interesse durch die Welt läuft. Oft setzt sie sich einfach nur hin und schaut. Dann nehmen wir uns gemeinsam Zeit. Manchmal müssen wir aber auch aufpassen, dass Wilma sich nicht zu weit von uns entfernt vor lauter Begeisterung.

12. September 2022

Da ich meistens mit unserem Bus unterwegs bin, haben wir heute probiert, eine kurze Tour mit Wilma in dem Auto zu machen. Es hat genug Platz für eine Box, die wir seit einiger Zeit bei uns im Wohnzimmer aufgestellt hatten, damit Wilma "diese Höhle" kennenlernen kann. Offenbar mag sie sie gerne, denn sie schlief gerne darin und die Autofahrt war wesentlich entspannter als auf den Sitzen im anderen Wagen. Wir hatten ihr einen Kauartikel mit reingelegt und ich saß bei ihr in der Nähe. Dass die Tür der Box geschlossen war, hatte sie nicht gestört. Ich bin sehr froh, da wir häufiger ja mal unterwegs sein werden. Wir werden es trotzdem weiter langsam angehen ;-).

11. September 2022

Der Tag verlief wirklich so, wie Wilma erzählte, ein ganz ruhiger Sonntag mit ein paar netten Begegnungen ;-). Wilma ist super, wenn Menschen am Garten vorbeigehen: superfreundlich, freut sich total, was die meisten stehenbleiben lässt. Gegenüber wohnen drei sehr gestresste kleine Hunde, die gefühlt den ganzen Tag bellen, drinnen und draußen. Wilma fühlt offenbar sehr mit ihnen, denn sie setzt sich an den Zaun, lauscht und schaut, lässt sich aber nicht mitreißen und toll motivieren, diese Szenerie wieder zu verlassen ;-). Unsere Nachbarskinder sind entzückend mit ihr und sie mit ihnen. Die Geschichte mit der Pusteblume war wirklich erstaunlich. Wilma konnte sie in der Dämmerung nicht einordnen und ließ sich erst wieder beruhigen, als sie direkt daran geschnuppert hat.

10. September 2022

Wilma zahnt. wahrscheinlich schon etwas länger, aber heute ist es uns aufgefallen, weil sie erstens ziemlich schlapp, dennoch unruhig ist und wir zweitens gesehen haben, dass die Eckzähne wackeln. Heute macht es ihr offenbar auch etwas zu schaffen. Wir füllen ihr den Puppy KONG mit Hüttenkäse und frieren ihn für ein paar Stunden ein. Das tut ihr gut. Ansonsten passen wir auf, dass sie keine Steine, Holzstöckchen oder sonstige harten Sachen kaut. Zerrspiele machen wir sowieso keine. Ja, und dann hatten wir dieses besondere Erlebnis auf unserer kleinen Runde. Zwei Hundehalter standen mit ihrem Hund auf dem Feldweg und wirkten wie eine Mauer. Sie meinten es nicht böse, da sie uns sahen und auf uns warteten, damit die Hunde miteinander toben könnten. Wilma hat diese "Wand" aber soviel Angst gemacht, dass sie erst weglaufen wollte, ich sie aber an der Schleppleine hatte, weil die Straße noch sehr nahe war. Es stellten sich ihre Nacken- und Rückenhaare bis zum Rutenanfang auf, sie bekam staksige Beine, knurrte, bellte und wollte keinen Schritt mehr weiter gehen. Sie ging auch eher widerwillig den von mir angebotenen Bogen, Wilma war absolut hin- und hergerissen, wie sie mit dieser Situation umgehen sollte. Eigentlich wollte sie zu dem Hund, aber die sehr präsenten Menschen hinderten sie daran. Diese gingen dann in eine andere Richtung weiter und die Lage entspannte sich schlagartig. Wir machten es uns noch richtig schön und so endete dieser kurze Ganz sehr harmonisch.

09. September 2022

Wilma hätte das Löchergraben für sich entdeckt, obwohl sie noch keine vielen Gelegenheiten hatte. Da das zu einer wahrhaften Sucht für Hunde werden kann, versuchen wir, sie so abzulenken und zu begeistern, dass sie das Buddeln vergisst und glücklich mitspielt. Auf dem Spaziergang laufen wir lustig weiter und nehmen sie an der Leine mit ganz viel Motivation mit, darauf lässt sie sich gerne ein. Im Garten läuft sie ja in der Regel ohne Geschirr. Da lenken wir ihre Aufmerksamkeit auf ein gemeinsames Spiel oder auch Laufen. Abgesehen davon, dass wir nicht so gerne Löcher im Garten haben, würde es Wilma auch nicht gut tun, wenn sie sich zu einem Buddel-Junkie entwickeln würde.

08. September 2022

Unser Radius vergrößert sich langsam. Wir gehen jetzt nicht mehr den gleichen Feldweg wieder zurück sondern machen schon eine kleine Runde ums Feld. Dabei haben wir heute das erste Mal die Schafe getroffen, die gemeinsam mit Hühnern sich die Weide teilen. Durch das Futter, das rumliegt, sind auch viele Krähen dort. Vögel findet Wilma super zu beobachten, würde sie aber auch gerne jagen. Wilma hat sich vor das Gehege gesetzt und völlig fasziniert dem Treiben zugeschaut. Da saßen wir dann ziemlich lange gemeinsam und waren beide angetan. Auf dem Weg dorthin sind wir, wie Wilma schon beschrieb, an einer Hundeschule, die dort mittendrin einen Platz hat, vorbei gekommen. Anscheinend war gerade die Welpenstunde vorbei. Die kleinen Knirpse strahlten mit ihren Halsbändern und straffen Leinen keine Glückseligkeit aus, so dass Wilma nur kurz Anstalten machte, hingehen zu wollen, aber das offenbar auch von den Hundehaltern nicht gewünscht war. So gingen wir unserer Wege. Sie taten mir in der Seele leid, so kleine Wesen und so wenig Fröhlichkeit....     Wilma ist unser großer kleine Freigeist und gerne mit der Nase am Boden unterwegs. Deswegen ist es mir so wichtig, dass sie weiß, in unserer Nähe zu sein, ist das Schönste, was es gibt. Dafür nutzten wir heute Käse und meine helle Freude, wenn sie nach dem Rufen zu mir kam, was sie begeistert machte, wenn sie nicht gerade eine frische Mistspur oder eine andere unüberriechbare Stelle gefunden hatte. Dann dauert es manchmal, was ich gut abwarten kann, manchmal kann sie es aber vor lauter Begeisterung nicht hören. In dem Fall gehe ich direkt zu ihr hin und nehme sie total freundlich und verständnisvoll mit. Natürlich lasse ich sie ausgiebig schnuppern und lobe sie auch fest dafür, nur in manchen Fällen kann sie sich gar nicht mehr losreißen oder es ist vielleicht auch eine gefährliche Situation, dann nehme ich sie mit.

07. September 2022

Wir sind so froh, dass Wilma heute wieder Spaß und einen kleinen Schalk im Nacken hatte, auch gegessen hat sie viel besser. Wir haben ihre Ausgelassenheit sehr genossen und waren sehr dankbar dafür. Der Ausflug auf die Wiese hat Wilma richtig gut gefallen. Sie lief im Eiltempo, mit der Nase auf dem Boden und aufmerksamer Rute immer hin und her. Zwischendurch blieb sie immer wieder abrupt stehen, um zu gucken, ob wir noch da sind. Es war toll und beruhigend zu beobachten, wie ihr offenbar immer wieder einfiel, dass sie sich doch mal vergewissern sollte, ob ihre Menschen schon noch in der Nähe sind. Wir haben sie dann sehr gelobt, besonders wenn sie dadurch so motiviert war, dass sie zu uns gelaufen kam. Dann haben wir sie gefeiert und es gab natürlich ein Käseleckerli.

06. September 2022

Ich fürchte, diese Woche wird für uns drei noch schwierig: Wilma leidet, wenn ich wegfahre, Klaus muss es mit ansehen und versucht alles, damit es ihr gut geht und sie abgelenkt ist und ich habe das schlechte Gewissen, wenn ich gehe und manchmal länger wegbleiben muss als geplant. Es ist ja eigentlich nicht lang, aber jeder Tag, an dem Wilma eventuell nicht glücklich sein könnte, ist schwer zu ertragen. Mit viel Zuwendung und Verständnis füreinander werden wir es schaffen.

05. September 2022

Es ist für Wilma schwer, wenn einer von uns - in diesem Fall ich - zum Arbeiten gehen, d.h. das Haus verlassen muss. Wir waren die letzten Wochen immer zusammen und nun bin ich tagsüber nicht da, das ist für sie nicht zu verstehen, dazu kommt noch die ziemlich drückende Wärme. Diese Woche muss ich noch viel und lange weg, aber ab nächster Woche sind die Arbeitstage kürzer und weniger, so dass wir wieder mehr Zeit miteinander haben. Klaus und Wilma haben eine ganz wunderbare Beziehung zueinander, aber am liebsten ist es ihr, wenn wir alle zusammen sind, wenn einer fehlt, leidet sie. Der jeweils andere ist verständnis- und liebevoll mit ihr, da, wenn sie ein Kuschelbedürfnis hat, bemitleidet sie aber nicht sondern lenkt sie ab oder gibt ihr einfach Ruhe.

04. September 2022

Der ganze Tag war sehr entspannt und gemütlich. Auf dem Spaziergang allerdings hab ich dann doch kurz erhöhten Puls gehabt als Wilma in Richtung des Freilaufstalls der Kühe lief. Den Weg gehen wir ja fast regelmäßig und der Stall hatte sie nie wirklich interessiert beziehungsweise eher etwas beängstigt. Um so überraschter war ich, als sie direkt darauf zulief. Die Lösung war der Mist, der offenbar vor dem Stall ausgekippt war und den sie unwiderstehlich fand. So konnte ich ruhig zu ihr und sie an der Leine aus dem Grundstück führen. Hasen haben wir dann auch noch getroffen, aber da war Wilma schon aufgrund der Nähe der Straße an der Leine - ich war so froh. Die haben sie ganz besonders interessiert... Da wir uns ja entschlossen haben, dass Wilma die nächste Zeit keinen Location-Wechsel mehr mitmachen muss, fahre ich am Morgen sehr früh noch eine Woche in meine Noch-Arbeitsstelle, die 1,5 Stunden entfernt ist und muss dafür abends bereits alles herrichten. Das merkt die Kleine naturlich und ist mit mir ziemlich aufgeregt. 

03. September 2022

An diesem Tag bin ich gegen Abend nach Hause gekommen und hab mich mindestens genauso gefreut wie die Wilma. Ich bin froh, dass, obwohl unsere Bindung etwas intensiver ist, sie auch gerne bei Klaus bleibt und die beiden ihren ganz eigenen, liebevollen Umgang und aufeinander abgestimmten Rhythmus haben. Dann ist das Wegfahren, das leider in der kommenden Woche noch mehrmals sein muss, bis ich meine Arbeit an unserem Noch-Auch-Wohnort abschließen kann, nicht so schwer für uns alle. 

02. September 2022

Wilma war ja nicht alleine, aber da wir beide eine schon sehr enge Bindung zueinander haben, ist sie trotzdem traurig, wenn ich gehe. Wir übten vorher schon ein paar Male, dass sie mich z.B. im Bad oder der Dusche reden hörte und wusste: ich sehe sie zwar nicht, höre sie aber, also ist sie da. Dann, wenn Wilma, nachdem ich einen Raum verließ (ich sagte vorher immer den gleichen Satz: bleib schön da, meine Süße, ich bin bald wieder da), den ersten Jammerton von sich gab, bin ich sofort wieder hereingekommen, ganz verwundert, warum sie traurig war, ich war doch da. Solange, bis sie auch nach längerer Zeit nicht mehr jammerte und sich sogar hinlegte, weil sie ja sicher sein konnte, dass ich da war. Da ich heute ja länger und sogar über Nacht weg bin, hat Wilma mich - wie ich in der Zwischenzeit erfahren habe - als es ans Schlafengehen ging, dann doch gesucht, konnte aber gut durch viel Zuwendung abgelenkt und beruhigt werden. Schön, dass wir uns da so einig sind. 

01. September 2022

Heute war Gartentag. Die Zwetschgen mussten dringend gepflückt bzw. eingesammelt werden und Wilma war eine große Hilfe ;-) ich war froh, als sie erstens von den Früchten nicht so viele gegessen hatte, weil sie dann wohl nicht mehr interessant waren und sie zweitens sorgsam jeweils den Kern ausspuckte. Da war mir erst nicht wohl, aber das machte sie von alleine ganz gut. Außerdem lagen vom Wind heruntergerüttelte Äpfel, die leider noch nicht reif sind, auf dem Rasen, die wir auch einsammelten, um besser Rasen mähen zu können und die Wespen nicht anzulocken. Sie waren schon da und super interessant für Wilma. Hummeln darf sie gerne auch anstubsen, bei den Wespen haben wir sie dann abgelenkt sobald es über das Beobachten hinaus ging. Äpfel-kullern war sehr beliebt. Beim Holzstapeln wurde es ein tolles Spiel, wer zuerst am Stapel war. Wir drei hatten wirklich einen sehr harmonischen gemeinsamen Tag... und auch ein bisschen was geschafft.

31. August 2022

Die Aufregung in unserem Garten heute in der Früh war unbeschreiblich. Es müssen ganze Igel- und sonstige Tier-Treffs in der Nacht stattgefunden haben, weil Wilma sich fast nicht mehr beruhigen konnte, Nase auf den Boden haltend "fetzte" sie durch den Garten. Langsam, als sie glaubte alles abgeschnuppert zu haben, konnte sie sich darauf einlassen, zu mir zu kommen. Ich lobte sie fest während der Zeit , beruhigte sie danach und ließ am Morgen dann unbedingt Ruhe einkehren, die sie offenbar auch brauchte.
Das Leben von Wilma wurde um eine ganz liebe Spiel-, Lauf- und Schnüffelkameradin bereichert. Der Umgang der beiden miteinander ist ausgeglichen und gleichberechtigt. Dass Laika es nicht mag, wenn Wilma ihrem Herrchen zu nahe kommt oder womöglich Leckerlies bekommt, haben wir beide schnell gelernt und achten nun darauf, dass diese Situationen so gut wie nicht vorkommen. Wilma hat das von Laika recht schnell verstanden. Schön ist, dass die beiden auch gemeinsam zur Ruhe kommen können, gemeinsam Schnüffelstellen finden oder auch zusammen etwas beobachten. Das freut mich sehr, weil ich das so wichtig finde, nur toben würde für Wilma sonst auch zu anstrengend.

30. August 2022

Urlaub auf dem Bauernhof :-). Wilma findet es toll. Unser Nachbar hat viele verschiedene Tiere, die uns auf unserem kleinen Spaziergang am Hof vorbei und den Feldweg entlang begegnen. Teilweise laufen sie frei, so wie die Laufenten, die ich immer schon vor Wilma entdecken muss, damit sie nicht doch mal hin läuft. An dem Hof direkt vorbei ist Wilma sowieso noch an der Leine, aber die Laufenten sind auch gerne auf der angrenzenden Wiese, wo Wilma schon nur mal mit Schleppleine läuft. Sie ist wirklich schon richtig toll aufmerksam - bei besonders leckeren Leckerlies noch ein bisschen mehr - und lässt sich immer besser auf einen Rückruf ein. Die gemeinsam in einem großen Gehege untergebrachten Ziegen und Hühner habe es Wilma besonders angetan. Sie könnte stundenlang davor sitzen und schnuppern, beobachten und einfach schauen. Die Ziegen sind aber auch super kooperativ :-). Sie stehen teilweise nicht weit vom Zaun entfernt und schauen genauso interessiert (natürlich hab ich in diesen Augenblicken das Handy zum Fotografieren nicht dabei) zu Wilma. Die jeweiligen Reaktionen sind toll zu beobachten.
Ja, und dann gibt es eine neue Freundin aus dem Ort, die wir heute das erste Mal getroffen haben. Laika ist ein kleinerer eineinhalbjähriger Mischling, auch sehr temperamentvoll und neugierig. Zwischen Wilma und ihr ist es sehr ausgeglichen, harmonisch und freundschaftlich. Sie konnten sogar schon miteinander schnüffeln und entdecken. Vielleicht bahnt sich hier eine schöne Kumpelinenschaft an. Wir werden sehen.

20. bis 29. August 2022

Ja, wir waren dumm!! Wir hätten uns denken können, dass die Fahrt zu meinen Eltern in den Norden für Wilma zu aufregend sein wird. Zumal sie Autofahren immer noch nicht so gut findet. Natürlich war es uns im tiefsten Innern auch bewusst, sprachen es sogar aus, ignorierten es dann doch, weil das Wiedersehen so ersehnt wurde, und redeten uns ein, es würde schon gut gehen. Tat es dann auch irgendwie, aber es war für alle Beteiligten nicht entspannt oder gar erholsam. Für Wilma war dieser erneute Location-Wechsel sehr anstrengend. Dass sie ihre Erkundungen immer mit Leine unternehmen musste, weil es keinen Zaun um den Garten gibt, trug weiter zum Unwohlsein bei. So entschlossen wir uns, trotz der Autofahrt, sehr bald wieder nach Hause zu fahren und da auch zu bleiben. Auf der Autofahrt gelang es Wilma tatsächlich immer mal wieder zu schlafen und sogar manchmal zu entspannen, dank der sehr umsichtigen Fahrweise von Klaus. Wir haben für die Pausen abseits gelegene Stellen gesucht, damit nicht auch noch der Stress mit typischen Rastplatzabfällen oder vielen Leuten hinzu kommt. Wir fanden sogar einen See, in dem Wilma sich sehr gut abkühlen konnte und zwei ältere, sehr ruhige Hunde zum gegenseitigen entspannten Schnüffeln. Das war wunderbar. Wir nahmen uns wirklich sehr viel Zeit. Auch während des Fahrens war ich immer bei ihr. Wilma ließ sich zwischenzeitlich auf spielen und fressen ein und war dann auch ganz dabei. Das beruhigte uns sehr.
Die Ankunft zu Hause hat Wilma super geschildert und wir waren erleichtert und selber sehr froh. Egal, was für unseren Wohnortwechsel auch nötig sein wird, Wilma wird ihren in nächster Zeit nicht wechseln müssen und mindestens eine/r von uns wird immer bei ihr sein. Jetzt machen wir erstmal einen richtigen Welpenurlaub im Garten und auf der benachbarten Wiese und in dem dort durchfließenden Fluss. Das tut nicht nur Wilma gut!

19. August 2022

Heute hatte ich das erste Mal Angst um Wilma. Ich war zu leichtsinnig. Weil unser kurzer Gang auf dem Feldweg gestern so toll lief und das Maisfeld gestern noch nicht interessant war, hab ich Wilma wie gestern an der Schleppleine frei laufen lassen. Heute WAR das Maisfeld aber interessant - und wie! Sie lief hinein und ich war noch überzeugt, dass sie wie gestern gut auf den Rückruf reagieren würde. Aber klar war der tolle Geruch stärker. Das einzige, was ich machen konnte, war, dass ich sie akustisch leitete und sie sich an meiner Stimme orientieren konnte. Ich hoffte nur sehr, dass sich die Schleppleine nicht irgendwo verhakte. Ich war froh, als sie wieder da war und habe ihr meine Freude überschwenglich gezeigt. Wilma machte einen sehr fröhlichen Eindruck. Das reichte vollkommen und wir machten uns gleich wieder auf den Weg nach Hause, wo sie ziemlich schnell ein- und lange schlief. Hab ich wieder was gelernt. 
Das Autofahren hat Wilma ja schon genau beschrieben. Ich habe ihr in einer Gute-Nacht-Geschichten-Stimme und -Betonung die Dinge der Umgebung beschrieben (ich hätte auch eine wirkliche Geschichte erzählen können), streichelte sie immer, wenn es der Verkehr zuließ und lobte sie fest, wenn sie interessiert aus dem Fenster schaute oder auch als sie sich beruhigte, hinlegte oder sich mehr entspannte. Das tat sie im Laufe der Fahrt auch bis sie im Vertrauen sogar einschlafen konnte. Darüber sind wir sehr froh, weil wir in nächster Zeit öfter mal Auto fahren müssen und das hätten wir Wilma nicht angetan, wenn es für sie der Horror wäre.

18. August 2022

Ja, heute haben wir es gewagt, mal Richtung Felder und Wald zu gehen. Wilma kommt beim Rufen im Garten zu Hause schon fröhlich zu uns. Und so trauten wir uns mit Selbst-Gekochtem-Huhn-Leckerlies bewaffnet, das auch auf dem freien Feld zu probieren. Dabei wurde uns bewusst, wie sehr Wilma mit der Nase den Boden scannt. So waren wir mehr als begeistert, wie motiviert sie - wahrscheinlich wegen des Hühnchens - trotz der tollen Gerüche zu uns kam, wenn wir sie superfröhlich riefen. Das haben wir nicht übermäßig viel getan, nur wenn es entweder nötig war, weil die Straße näher kam oder sie uns bereits anschaute. Der Rückruf bzw. das  Zu-Uns-Kommen sollte für Wilma das Tollste auf einem Spaziergang sein und nicht lästig oder gar negativ behaftet. Zu Hause genoss sie die Stille, während wir arbeiteten und kam richtig zur Ruhe. Am Nachmittag kamen unsere Nachbarn mit ihrem dreijährigen Labrador vorbei, der allerdings an dem Tag bereits einen Besuch beim Tierarzt hinter sich und gesundheitliche Einschränkungen hatte. Wilma versuchte ihn begeistert aber unaufdringlich zu motivieren und konnte ihn kurz  zum Toben überreden. Sie merkte bald, dass er nicht ganz fit war und so schnüffelten beide bald gemeinsam unseren Garten ab. Damit zeigte die Kleine schon sehr viel Größe, fand ich.

17. August 2022

Den größten Teil des Tages mussten wir beide arbeiten bzw. lernen und Wilma machte einen ganz zufriedenen Eindruck in dieser Ereignislosigkeit. Sie ruhte viel, suchte sich selber Beschäftigung, die oft sehr kreativ ist und erlebte mit ihren Sinnen. Sie mag z.B. sehr gerne beobachten oder lauschen, schleicht sich an Insekten im Gras an oder schaut tief fliegenden Schwalben zu. Dann gingen wir vor der ganz großen Hitze auf die Nachbarwiese, die offensichtlich ein Geruchseldorado ist. Ziel war der kleine Bach, damit Wilma sich ein bisschen abkühlen konnte. In der Nähe der Wiese ist ein Kuhstall mit Auslauf, so dass wir die Kühe sehen konnten. Wilma war sehr hin und her gerissen: einerseits waren ihr diese großen, manchmal lauten Tiere suspekt, an der Nase konnte man aber erkennen, dass sie gerne dem Geruch gefolgt wäre. Wir haben uns für einen Abstand entschieden, in dem Wilma sich offenbar noch wohl fühlte, um zu beobachten.
Ja, und zu Hause war dann Gartenarbeit angesagt, die Wilma begeistert, aber auch aufgeregt begleitete. Wir haben sie, was sie freiwillig wollte, erleben lassen.

16. August 2022

Nachdem ich seit einiger Zeit nicht mehr zu "meinem Sport" kam, dachte ich mir, ich versuche es heute mal mit Wilma zusammen. Wir hatten beide unsere Matte (für Wilma war es ein Handtucht) und "Hanteln". Es ging einige Zeit erstaunlich gut. Am Anfang sprang sie mich etwas verwirrt an, ich beruhigte sie, blieb aber ganz bei mir und so suchte sie sich mit ihren Spielsachen eine eigene Beschäftigung. Aber als ich Übungen auf dem Boden machte, war sie wieder da und legte sich mit dazu. Ich hab ein wenig improvisiert und Wilma mit integriert :-). Die Gartenbrause hat Wilma sehr interessiert und fasziniert. Sie hüpfte von Strahl zu Strahl, half den Blumen beim Trinken und als ich die Brause mal (angeschaltet) liegen ließ, kämpfte sie gegen den Wasserbogen. Nass zu werden, störte Wilma nicht, aber wenn sie das Wasser in die Augen bekam, fand sie das nicht gut, lief aber, wenn, dann selber hinein. Sie wurde im Laufe der Zeit immer aufgedrehter, so dass ich das Spiel dann bald abbrechen musste. Kurz kam sie zur Ruhe, musste aber anscheinend am Abend noch ihre Erlebnisse durch ihr Rumrennen verarbeiten und den Stress abbauen. Dann konnte sie wirklich schlafen. Es war erstaunlich, dass ein für uns sehr ruhiger Tag für Wilma so voll von Erlebnissen und Stresssituationen - das können Begegnungen am Zaun, Wasserspiele oder aus der Ferne stark muhende Kühe sein -  ist, dass sie diese durch Rumrennen abbauen muss. 

15. August 2022

Wilma bekam heute Kinderbesuch, Klaus´ größere Tochter mit ihren beiden Kindern besuchten uns, was total schön war. Aber ich muss gestehen, dass ich etwas aufgeregt war, wie das wohl werden würde. Was ich unbedingt verhindern wollte, war, dass Wilma die gesamte Zeit zurück und -gehalten werden musste. Aber nach der ersten Aufregung und nachdem Wilma nach dem ersten Kennenlernen erstmal ihren Stress alleine im Garten loswerden konnte, zeigte sie sich zunehmends entspannter. Ja, es entwickelte sich sogar eine erste liebevolle Zuneigung zwischen unserem fast dreijährigen Enkel und Wilma. Der Kleine war Hunde schon gewohnt, so dass er nicht besonders ängstlich war, allerdings war von beiden Seiten so eine achtsame Vorsicht zu spüren, so dass nicht viel gesagt werden musste. WIr konnten Wilma sehr bald das Geschirr abnehmen. Natürlich haben wir ihr durchgehend Unterstützung geboten, großes Verständnis gezeigt, beide fest gelobt, wie toll sie dass machen und waren immer aufmerksam, ob die Stimmung kippen könnte und einer der beiden sich nicht mehr wohl fühlte. Aber es war, nach anfänglichen Unsicherheiten, sehr harmonisch zwischen ihnen. Wir waren sehr froh, denn der Kleine wird uns natürlich öfter besuchen kommen und für uns ist es wichtig, dass Wilma dann nicht jedesmal einem zu großen Stress ausgesetzt wird.

14. August 2022

Es war wirklich ein schöner, entspannter Sonntag. Alles wurde von Wilma wieder ganz genau inspiziert. Besonders am frühen Morgen ist sie mit der Nase am Boden unterwegs, weil sich einige Tierarten wie Eichhörnchen, Igel, Mader, Katzen usw. in unserem Garten in der Nacht tummeln. Für das Schnüffeln wird sie natürlich sehr gelobt und mich freut ihre Begeisterung total. Am Nachmittag bekamen wir ganz lieben Besuch von Klaus´ Tochter und Wilma und sie hatten sofort einen ganz innigen Kontakt. Auch das ist Aufregung, wenn auch positiv, aber anstrengend und Wilma hat viel geschlafen. 

13. August 2022

Aus Wilmas-Menschen Sicht war der Tag unspektakulär, wir mussten nur schon ein bisschen für den Umzug vorbereiten, haben Wilma immer "mitmachen" lassen und regelemäßig darauf geachtet, dass sie immer wieder Schlafpausen hat. Aus Wilmas Sicht allerdings war der Tag sehr aufregend. Wir sehen täglich, wie sie alles, auch die kleinste Kleinigkeit, beobachtet, entdeckt, aufnimmt. Seien es Ameisen, die auf dem Weg und in ihrem Fell laufen oder Schmetterlinge. Heute waren wir aber tatsächlich ganz verwundert, wie sie auf Staubsauger und Bohrmaschine reagierte. Sie war verhältnismäßig unbeeindruckt und hat beim Bohren zwar schon uns angeschaut, aber ohne Stresssymptome sondern eher unverständlich ;-). Das Pony wieherte tatsächlich sehr laut, vermisste offensichtlich einen Weiden- oder Stallgefährten und erschreckte Wilma ordentlich. Den noch "fehlenden" Nachbarn hat sie heute auch kennengelernt, so dass sie nun auch weiß, wer da oben wohnt. In jeder für sie aufregenden Situation sind wir natürlich nah bei ihr, beruhigen und loben sie und zeigen großes Verständnis. Das hilft oft schon sehr und sie kann wieder entspannen. Wir lassen sie nie alleine im Garten, damit sie den Gefahren nicht alleine ausgesetzt ist. Sollte sie sich tatsächlich in einer Situation nicht beruhigen lassen, nehmen wir sie heraus , indem wir mit ihr ins Haus gehen - natürlich mit 100%igem Einsatz beim Rufen. Morgen machen wir einen wirklichen Sonntag, mal sehen, was Wilma macht....

12. August 2022

Heute war aus Menschensicht ein Ruhetag, für Wilma aber ist jeder Tag so spannend. Sie beobachtet, hört, schnüffelt, probiert, kaut und läuft. Wir haben gemeinsam mit unseren Sinnen die Garten-Welt entdeckt. Die Geräusche, manchmal auch echter Lärm, sind ja wieder neu für sie und Wilma muss diese erst einordnen können. Manches kannte sie von gestern schon, aber heute kamen nochmal einige Reize dazu. Das Eichhörnchen fand sie sehr lustig und aufregend, das Eichhörnchen selber nicht, aber ich achtete darauf, dass es sicher ohne großem Stress den Zielbaum erreichte. Über den Milan, der häufig bei uns über das Haus fliegt, freue ich mich immer sehr und bin jedes mal schwer beeindruckt. Da er heute besonders tief flog, konnte Wilma ihn auch wahrnehmen und war anfänglich leicht erregt, ließ sich aber von meiner Ruhe mitziehen und konnte ihn dann auch ruhig beobachten. Die Nachbarskinder haben sie sehr begeistert und sie wäre gerne zu ihnen rübergehüpft. Dann haben wir die Kinder gebeten, kurz rübergekommen, das fanden sie auch super. Wir mussten aber sehr aufpassen, dass Wilma sie nicht zu stürmisch anspringt bzw. umrempelt. Wilma ist ein kleines Hüpferle. Ich habe mich zu ihr mit runter gekniet, leicht gehalten bis die erste Begeisterung sich gelegt hat. "Obwohl" wir "nur" zu Hause waren, war es ein wunderbar erfüllter Tag - auch für mich.

11. August 2022

An diesem Tag sind wir "nur" zu Hause geblieben. Wir wollten Wilma Zeit geben, sich wieder umgewöhnen zu können und sie nicht noch weiteren Außenreizen als sowieso kommen werden, aussetzen. Es ist sicher nicht optimal für einen Welpen, Aufenthaltsorte oft und bald zu wechseln, aber manchmal passieren Dinge außerhalb der Planung. An jedem Ort, an dem wir uns für längere Zeit aufhalten, geben wir Wilma Raum und Zeit zum Ankommen, zum Orientieren, zu ihrer Ruhe und Auszeit zu kommen. Meistens bleibt der Tagesablauf etwa gleich. Neben den vielen neuen Gerüchen und Entdeckungen, waren heute besonders die Geräusche der Umgebung zu verarbeiten. Wie Wilma es beschrieben hat, loben wir sie fest für das "Melden", rufen sie zu uns, feiern sie ordentlich und geben ihr natürlich ein Leckerlie. Bei den vielen Hunden rundherum waren es verhältnismäßig viele, das gebe ich zu, aber Wilma war hochmotiviert auf das Rufen zu kommen und sich feiern zu lassen. Sie wuchs innerlich sichtbar. (Außerdem ist es toll, dass sie alles an Obst isst, was wir im Garten haben, so dass diese Früchte auch schon eine tolle Belohnung für sie sind.) Als Wilma sehr aufgeregt war und loben, gut zusprechen und beruhigen nichts mehr brachte, motivierte ich sie mit hoher fröhlicher Stimme und Voranlaufen, mit mir ins Haus zu kommen, das heißt, sie aus der für sie aufregende Situation nehmen. Da konnte sie sich beruhigen, weil das Bellen nur noch leise zu hören war und hier ja nichts passieren kann.
Durch das Loben und das Gefühl, viele Sachen richtig zu machen, wächst das Selbstbewusstsein immens, das ist ja bei uns Menschen genauso, und mit einem guten Selbstbewusstsein, kann der Hund für ihn ehemals aufregende Situationen souverän meistern. Natürlich ist es noch ein Stückchen Weg, bis aus unserer kleinen Wilma eine selbstbewusste Dame wird, aber bei manchen Gelegenheiten spitzt es schon so durch.

10. August 2022

Ja, heute war der Tag, an dem wir etwas länger Auto fahren mussten in unser zweites bald erstes Zuhause, die etwa 1,5 Stunden voneinander entfernt liegen. Aber von vorn:
die Katzenbegegnung auf unserer Kurzrunde war erstaunlich, weil Wilma sich ja beim letzten Mal nicht wirklich dafür interessierte, aber die Katze hat Wilma mit ihrem Buckel so beeindruckt und deutlichst gesagt, geh weg, dass Wilma gerne weiterging. Diesmal haben sich beide von einer Straßenseite zur anderen beäugt und nachdem die Katze sich entschloss, wegzulaufen, wurde sie für Wilma richtig interessant. Nun, da ich das geahnt habe, hatte ich sie kurz genommen und so ging nichts. Sie war relativ bald zum Weitergehen zu motivieren. Wichtig ist, was ich mir selber auch immer bewusst machen muss, dass man auch wirklich weitergeht, wenn man das vom Hund möchte. Oft steht man und sagt: "Komm, weitergehen." Wie soll der Hund das tun, wenn wir es selber nicht tun? Der Nachmittag war ganz dem Freilauf gewidmet. Das Gelände ist ideal dafür, da diese Wiese auf der einen Seite von Fluss und Bach und auf der anderen Seite durch eine Böschung eingegrenzt ist. So hat sie zwischendurch ein Gefühl von Freiheit, kann ganz ihrem Treiben nachgehen und der Rückruf kann weiter gefestigt werden. 
Tja, das Autofahren ist noch nicht wirklich witzig für Wilma, aber heute ließ sie sich schon viel besser beruhigen als beim letzten Mal, sie nahm dann später auch Leckerlies und konnte sogar kurze Sequenzen schlafen. Wir haben sie beruhigt, viel Körperkontakt gegeben und gestreichelt. Als ich ihr eine Gute-Nacht-Geschichte erzählte, konnte sie wirklich etwas besser entspannen. Das macht wahrscheinlich die monotone unaufgeregte Stimme, die signalisiert, dass nichts Außergewöhnliches geschieht gerade. Leider war es schon dunkel als wir ankamen und so konnte Wilma noch gar nicht alles kennenlernen, aber sie fühlt sich offenbar so wohl, wie man es erhoffen kann. Wir werden morgen weiter berichten :-)

09. August 2022

Es war ein sehr schöner Tag heute. Nachdem Wilma etwa eine Stunde länger schlief als sonst, haben wir ganz kuschelig gestartet. Nach einem ruhigen Vormittag, an dem wir nur unseren gewohnten kurzen Gang gemacht haben und auch mal Papierkram erledigt werden konnte, waren wir zwar nur eine kurze aber wunderbare Zeit am Wasser. Es lief so ab, wie WIlma es beschrieben hat. Wir sind gemeinsam hineingegangen und WIlma war absolut interessiert aber auch noch etwas skeptisch. Sie beobachtete genau, wie ihre Füße im Wasser verschwanden und plantschte dann ein bisschen. Dabei ging sie weiter mit mir mit und dann wurde es ihr zu tief. Sie war offenbar überfordert und rannte einerseits unentschlossen andererseits begeistert hin und her, bis sie mit Schwung im tiefen Wasser landete, in dem sie nicht mehr stehen konnte. Die süße Maus war komplett nass und erschrocken. Sie schwamm toll aus dem Tiefen heraus und war dann ganz außer sich. Sie stand am Ufer, ich ging natürlich gleich zu ihr und sprach ganz ruhig und voller Verständnis mit ihr. Danach ließ sie sich darauf ein, nochmal nur ins flache Wasser zu gehen und ein wenig zu stehen und hin und her zu gehen, damit die Erinnerung eine gute bleibt. Sie flitzte mit Begeisterung und einem Gefühl von Freiheit auf der angrenzenden Wiese herum. Da weder Menschen noch Hunde zu dem Zeitpunkt dort unterwegs waren, konnte ich es wagen, sie, ohne die Schleppleine zu halten, laufen zu lassen. Das Kommen auf den Rückruf mit viel Begeisterung und superfreundlichem Namenrufen klappt schon immer besser, besonders wenn sie nicht aufgedreht oder vollkommen abgelenkt ist und so konnte ich sie vor dem kommenden Fahrradweg gut wieder anleinen und gemütlich weiter gehen. Die Begegnung mit den Menschen hat Wilma schon super beschrieben. Sie ist total begeistert, wenn uns Menschen entgegen kommen und würde am liebsten jeden begrüßen und an ihnen hochspringen. Nur bei Menschen, die mir signalisieren, dass Wilma gerne zu ihnen kommen darf, gehe ich mit ihr an kurzer Leine zu ihnen hin und bitte sie, sich herunter zu beugen, damit die Kleine nicht an ihnen hochspringen möchte zur Begrüßung (Lefzen lecken). Wenn wir an Hunden oder Menschen vorbeigehen möchten und es nicht die Möglichkeit des Bogengehens gibt, nehme ich Wilma auf die vom "Objekt" abgewandte Seite kurz, indem ich bei der Meterleine die Schlaufe in die eine Hand nehme und mit der Hand auf der Hunde-Seite die Leine kurz halte, dass Wilma direkt neben mir läuft und so engen Kontakt zu mir hat. (Immer mit langen, hängenden, nicht angewinkelten Armen, um nicht in Kampfposition zu kommen). Ich spreche ruhig mit ihr als würde ich ihr eine Gute-Nacht-Geschichte erzählen und gehe zügig an dem Reiz vorbei, manchmal auch mit flötender Stimme, höherem Tempo und totaler Begeisterung - je nachdem wie sich der Reiz darstellt, ob beängstigend oder lockend - und feiere Wilma für unser Überleben nach dieser Begegnung mit Leckerlie und viel Lob.

08. August 2022

Diesen Tag haben wir uns so gemütlich wie möglich gestaltet, ich war nicht ganz fit und Wilma tat es auch gut. Eine kleine, für sie aber anstrengende und total interessante Aufgabe hatte sie, als sie einen Teil des Mittagessens aus dem Kong erarbeitete. Damit war sie lang, intensiv und begeistert beschäftigt. Am Nachmittag war dann mit dem Besuch bei der Tierärztin noch genug Aktion für den Tag. Wilma hat alles schon sehr schön beschrieben. Ich habe ihr bei allem die Zeit gelassen, die sie brauchte. Wir hatten es nicht eilig und beobachteten alles, z.B. auch die Katze, die sich uns in den Weg stellte, sehr interessiert. Wilma hat noch keine schlechten oder Jagderfahrungen mit Katzen gemacht und fand sie sogar fast uninteressant. Mal sehen wie sich das entwickelt ;-) . Trotzdem sind wir im Bogen an ihr vorbeigegangen, um beide vor negativen Gefühlen oder gar körperlichem Schaden zu schützen. Bei der Tierärztin war alles super positiv. Der Termin wurde um die Mittagszeit gelegt, dann sind kaum andere Tiere da. Der Stress, den auch die anderen in einer Tierarztpraxis haben, überträgt sich auch auf die (noch) nicht gestressten. Im Behandlungszimmer haben wir uns einige Zeit unterhalten und Wilmas Unruhe legte sich. Ganz unbeteiligt legte sie sich mitten in den Raum. Schließlich mussten wir sie ja doch auf den Behandlungstisch heben, wobei sie dann leichte Stressanzeichen zeigte, die sich aber bald legten, nachdem ich nah bei ihr war, mit ihr gesprochen und sie gestreichelt habe, aber auch der Befund gut war, so dass nichts weiter passieren musste. Wilma hat sich dann sogar so gut entspannen können, dass sie liegend auf dem Tisch Leckerlies fraß. Da die Ärztin und ich uns immer gerne austauschen, bekam Wilma die Zeit, um in ihre Entspannung kommen zu können. Was für ein schöner Abschluss und eine gute Voraussetzung für das nächste Mal. 

07. August 2022

Dieser Tag stand im Zeichen des Hausputzes. Der musste dringend sein, nachdem eine Woche lang die Natur bei uns Einzug gehalten hat in Form von Blättern, Stöcken, Moos eben allem, was ein kleiner Hund so gebrauchen kann, aber auch der ganz normale Haushalt, der gerne mal liegen bleibt mit so einem entzückenden Wesen. Heute konnte Wilma wieder Neues kennenlernen z.B. den Besen, den sie anfänglich etwas unheimlich aber auch interessant fand. Als ich das Fegen anfing, musste sie diesem Ungeheuer erstmal raten auf Abstand zu bleiben, was "es" also ich auch tat. Ich fegte immer von ihr weg oder weiter entfernt, so dass sie den Besen nicht mehr als Bedrohung ansah, aber auch nicht zum Spielen nutzen wollte. Mit dem Staubsauger lass ich mir noch ein bisschen Zeit ;-). Dann sind beim Hausputz ja auch immer ungenießbare Sachen dabei, an die Wilmalein lieber nicht gehen sollte. Anstatt ihr irgendetwas zu verbieten, habe ich ihr deutlich gezeigt, dass dies meine Ressource ist: als sie zum Beispiel an einen Putzeimer mit Reinigungsmitteln gehen wollte, habe ich ruhig meine Hand immer in Höhe ihrer Nase gehalten egal wohin sie sie bewegte. Ich habe sie nicht weggebschubst oder -gedrängt, sondern hielt diese Position mit der Hand kurz vor der Nase ohne sie anzuschauen, denn ich war ja vollkommen auf meine Putzmittel konzentriert, bis  Wilma sich hinsetzte, mich anschaute, anscheinend versuchte einzuordnen, was hier passiert und schließlich sich hinlegte. Ich hatte sie keinesfalls ignoriert sondern war lediglich ganz bei mir. So konnte ich diese Ressource weiter für mich nutzen ohne dass Wilma es wieder versucht hätte. Sie hatte das Interesse daran verloren. Es faszinierte mich, wie schnell sie das erfasste mit ihrem doch noch sehr kleinen Welpengehirn. Als sie dann in den Schlaf umfiel (auf der Badematte, die dann heute eben nicht ausgeschüttelt wurde) habe ich ab und zu das Badezimmer verlassen müssen, um etwas zu holen o.ä. und die ganze Zeit mit ihr gesprochen oder etwas gesungen, damit sie wusste wo und dass ich da bin. Das Singen mag sie übrigens nicht soo gern, aber sie hört mich. Abends bekamen wir dann wunderbaren Besuch meiner Tochter, die sich riesig auf Wilma gefreut hat und es entstand eine gemeinsame große Liebe.

06. August 2022

Puh, heute war ein relativ anstrengender Tag für unsere kleine Wilma. Während des kurzen Besuchs auf der Grillparty meines Sohnes bekam Wilma schon viele neue Eindrücke, die wir versuchten, wohl zu dosieren: die fremden Menschen nicht auf sie zugehen lassen, sondern Wilma entscheiden lassen, ob sie hingehen möchte; eine Halterin eines Hundes an der Leine, den sie zu Wilma "zum Spielen" gehen lassen wollte, dessen Körpersprache aber eher gestresst und abweisend aussah, gebeten, ihren Hund nicht zur Kleinen zu lassen; ein Toben zwischen Emma und Wilma abgebrochen, als Wilma deutliche Zeichen zeigte, dass es ihr zuviel wurde. Schlimm fand Wilma die Autofahrten. Sie ist besonders auf kurvenreichen Strecken "nicht zu Hause", das heißt, nicht ansprechbar, nimmt keine Leckerlies, starrt in eine Richtung. Auf geraden Strecken kann sie sich etwas lockern, dass sie sich auch sogar hinlegt und Leckerlies nimmt. Wir sprachen beruhigend und verständnisvoll mit ihr und lobten sie für Schauen und Reagieren bei bewusstem Wahrnehmen ihrer Umgebung, z.B. Passant außerhalb des Fensters. Wenn sie es nahm, gaben wir ihr ein Leckerlie, um ihr die Situation im wahrsten Sinne des Wortes schmackhaft zu machen. Als wir nach der Rückfahrt zu Hause angekommen sind, blieben wir drei noch ein bisschen in trauter Runde im Auto sitzen, unterhielten uns in ruhigem Ton und taten ganz selbstverständlich. Das Auto stand und Wilma wurde zusehends entspannter, legte sogar den Kopf auf meinen Schoß und schloss die Augen. So saßen wir noch eine kleine Weile, regten uns langsam zum Aussteigen und taten es dann als die kleine Süße auch reagierte.
Da Wilma immer wieder im Auto mitfahren werden muss, werden wir jetzt häufiger kurze Fahrten durchführen, die in der nächsten Zeit immer ein angenehmes, stressfreies Ziel haben, wo sie nach Herzenslust schnüffeln und sich wohlfühlen kann.

05. August 2022

Bei dieser Hitze mochten wir uns alle nicht bewegen. Am Morgen, als es noch kühl war, gingen wir die kleine Runde an der Meterleine, die eine perfekte Länge hat. Ich kann mit hängenden Armen (mit ihnen hat Wilma 4 Meter Durchmesser) unaufgeregt in meinem Tempo ohne mich ziehen zu lassen mit Wilma von Schnüffelstelle zu Schnüffelstelle gehen. Sie versucht natürlich schneller zu gehen - geht aber nicht - und langsam merkt sie, dass diese Leine immer die gleiche Länge hat, ich immer das gleiche Tempo habe und sie mit Ziehen nicht weiterkommt. Das ist faszinierend! Natürlich begleite ich sie zu Ihren Schnüffelstellen, damit sie sich ausgiebig !an durchhängender Leine! informieren kann, ich lasse mich aber nicht dorthin ziehen. Für Ihre toll gefundenen Riechstellen lob ich sie total begeistert.
Alles in allem ist es sehr entspannt. Am Abend, als wir auf der Wiese waren, nutzten wir die 5 Meter Schleppleine, die ich nicht losließ, weil Wilma ja noch nicht wirklich auf Rückruf reagieren kann und wenn alles neu ist und sie auf Entdeckungstour und dann noch etwas toben kann, sowieso nicht - das ist ja sogar bei einem sonst sehr zuverlässigen älteren Hund in dieser Situation schwierig. Und so stellte sie das eine oder andere Mal fest, dass auch diese laaange Leine ein Ende hat. Ich sprach beruhigend mit Wilma und rief ihren Namen, wenn sie drohte, in die Leine zu laufen. Das dämpfte es ab und gab ihr auch zusehends mehr Ruhe. Es war schön zu sehen, wie offen und freundlich sie für und bei Begegnungen mit Mensch und Hund war. Ich bot ihr jedes Mal an, einen Bogen zu gehen, falls es ihr doch nicht geheuer war, aber sie war neugierig und schätzte für sich die Situationen als ungefährlich ein. Hätten diese sich für mich anders dargestellt, hätte ich Wilma aus ihnen herausgenommen, aber es war alles absolut friedlich. Zu Hause musste die kleine Maus erstmal ihren Stress durch Hin- und Herrennen und Kauen auf etwas Geeignetem ;-) loswerden und kam dann langsam zur Ruhe. Dann konnte sie auch etwas essen. Nun schläft sie entspannt und geräuschlos.

04. August 2022

Ja, heute sollte ein ganz chilliger Tag werden, Ruhe für Wilma, weil die beiden letzten Tage aufregend waren und sie die Behandlung gestern wohl wirklich etwas geschlaucht hat.
Aber schon die Nacht war anders als geplant. Wilma war etwas unruhig, hatte geräuschvolles Arbeiten im Magen und warm ist es in den Räumen jetzt mittlerweile auch schon.
Und die Party beim Nachbarn hat (nur) uns beide ziemlich wach gehalten. Da Hunde ja in der Nacht normalerweise auch tiefer schlafen, war Wilma nicht wirklich hellwach aber sehr unruhig. Und so fehlte uns dieser Schlaf, den wir mittags sehr kuschelig und einig nachholten. Ansonsten hatten wir heute viele Gartentorbegegnungen, denen wir nach bereits beschriebener Art und Weise begegnen: nach dem ersten Melden, loben, zu sich rufen, noch mehr loben, Leckerlie und unbedingt feiern. Der schönste und sicherste Platz meines Hundes ist bei mir/uns. Bis hierhin bekannt.
ABER: der jeden Abend bei Hitze und sonstigem Wetter streng mit sich geführte, joggenmüssende, gestresste, weil nicht schnüffeln dürfende, braune Labrador, der hat Wilma wirklich Angst gemacht, obwohl er "nur" schaute. Aber seine stressgeweiteten Augen, der hohe Adrenalin-Spiegel und die breitbeinige, vorgereckte Körperhaltung strömten als Eindruck direkt auf Wilma ein. Es nützte kein Loben, kein Zu-Sich-Rufen, kein Beruhigen. Ich habe sie direkt auf ihrer Höhe zum Mitlaufen animiert, worauf sie sich dann einließ und bin mit der kleinen aufgebrachten Maus ins Haus gelaufen. Wir haben die Tür geschlossen, damit sie richtig zur Ruhe kommen kann und der Reiz draußen bleibt, dauerhaft lobend beruhigt. Erst langsam hat sie wieder Leckerlies angenommen. Sie war danach insgesamt nervös und bellte auch von drinnen Geräusche draußen mit kurzen "Muffs" an. Auch solche, die sie sonst nicht störten. Schnell fiel sie in einen kurzen Schlaf, so erschöpfte es sie.
Danach haben wir es wieder gewagt, nach gründlicher Untersuchung, dass jedenfalls nicht in dem Moment wieder etwas passiert, wieder hinauszugehen. Wir haben ganz fest gekuschelt. Als es ruhig blieb, nur ein einzelner Herr kurz angemufft wurde und Wilma ansonsten sich sogar zum Kauen eines Spielzeuges hinlegte, zeigte es mir und war ich froh, dass das Erlebte keine nachhaltigen negativen Verknüpfungen nach sich zog.
Wir lassen Wilma nie alleine sich der Welt da draußen stellen, jede Begegnung geschieht immer gemeinsam. Manchmal kommt es zu einem Gespräch zwischen einem "Passanten" und mir und Wilma kann sich von der Gefahrlosigkeit, die von dem anderen Menschen ausgeht, überzeugen und mittlerweile sich auch schon in der Zeit entspannen. Im hinteren Garten, wo sie nur Nachbarn hört und selten sieht, werden die Geräusche inzwischen fast gelassen hingenommen.

03. August 2022

Seitdem Wilma bei uns ist, haben wir beobachtet, dass sie sich verhältnismäßig häufig an den Ohren oder jedenfalls in der Gegend kratzte. Die zweite Impfung, die wir gerne erst später hätten durchführen lassen wollen, damit Wilma sich bis dahin schon richtig eingewöhnt hätte, haben wir dann auch mitmachen lassen, wenn wir sowieso nachschauen lassen müssen. Wie Wilma schon beschrieben hat, war schon der kurze Weg vom Auto (in dem ich sie auf dem Schoß trug, weil sie das auch noch nicht wirklich toll findet) bis zur Praxis ein für sie stressiges Abenteuer. Ich habe versucht, sie so weit wie möglich von den Reizen wegzuführen. Ich erzählte ihr, dass ich diesen Lärm und die vielen Leute auch ganz doof finde und sie sehr gut verstehen kann usw. in einem fast einschläfernden Ton und lobte Wilma überschwenglich, als sie anfing zu schnüffeln und spürbar ruhiger wurde. In der Praxis selber habe ich sie so gut es ging aus den Stresssituationen mit den anderen Hunden vor der Anmeldung herausgenommen, sie war aber bei einigen Begegnungen auch selber offen. Im Warteraum schnüffelte Wilma aufgeregt und interessiert, wofür ich sie sehr lobte. Im Behandlungszimmer haben wir sie erst ankommen lassen, bis sie sich sogar wie unbeteiligt hinlegte. Sie musste dann zwar auf den Behandlungstisch, machte aber dabei keinen sehr unglücklichen Eindruck. Auch die Spritze bemerkte sie nicht, aber die Behandlung mit dem Ohrenreinigungsmittel und das Säubern der Ohren war auf der einen Seite erleichternd für sie, auf der anderen aber auch nicht angenehm. Während der ganzen Zeit wich ich ihr nicht von der Seite, streichelte sie und sprach ruhig mit ihr. Sie hat es super gemacht und bekam von der Tierärztin eine leckere Mulitvitaminpaste zum Schlecken! Das wird hoffentlich die letzte Erinnerung vom ersten Besuch beim Tierarzt bleiben. Zu Hause gab es Ruhe und Erholung und nun macht sie auch schon wieder einen sorglosen Eindruck.


02. August 2022

Eigentlich sollte Wilma diese Woche ganz in Ruhe ohne Besuch oder gar andere Hunde im neuen Zuhause ankommen. Heute aber hatte mein Sohn keine Betreuung für seinen Hund Emma, die ich schon, bevor Wilma zu uns kam, mit zur Arbeit und nach Hause nahm. Nachdem wir Wilma aber ja genau beobachteten, nahmen wir ja wahr, dass sie ein sehr aufgeschlossener und verhältnismäßig selbstbewusster Hund ist und wagten es, zumal wir Emma als zwar stürmischen aber sehr liebenswerten und fröhlichen Hund kennen. Das erste Kennenlernen wollten wir nicht im engen Haus, das beide ja auch für sich beanspruchten, stattfinden lassen und so kam ich von der Arbeit mit Emma und Klaus von zu Hause mit Wilma auf die gegenüberliegende neutrale Wiese. Natürlich ist das erste Treffen an der Leine nicht optimal, aber um zu verhindern, dass Emma Wilma gleich überrennt, haben wir sie erst vorsichtig zueinander gelassen. Wilma trat auch des öfteren den Rückzug an und suchte Schutz bei einem von uns, während der andere ein paar Schritte mit Emma wegging und auch sie fest lobte. Wir konnten sie bald an durchhängender Leine aneinander schnuppern lassen, lobten beide begeistert und gingen relativ entspannt ins Haus. Im Garten, den man erst erreicht, wenn man durch das Haus geht, fingen sie dann an, miteinander zu rennen und rangeln. Sehr genau habe ich beobachtet, ob die Rangelei ausgewogen und gleichberechtigt stattfindet. Anfänglich hatte ich die Befürchtung, dass Wilma Emma eventuell nicht gewachsen sein könnte, aber hier merkte man die "Geschwisterschule" mit fünf Brüdern bis zur 14. Woche. Sie wusste sich gut zu behaupten, ja, war oft selber Initiatorin einer weiteren Runde. Um meinen kleinen Welpen, aber auch die noch kein Jahr alte Emma, nicht zu überlasten, habe ich zwischendrin "Zwangspausen" einlegen lassen, d.h. ich habe sie dann in einer Rangeleipause an ihren Geschirren gehalten und ganz beruhigend und lobend mit ihnen gesprochen. Beide nutzten diese Pause und waren offensichtlich auch froh darum.  

Es war mir wichtig, dass es sich nicht hochschaukelte. Zwischendrin habe ich zur Ablenkung immer mal wieder eine Handvoll Leckerlies für Emma in das Gras geworfen und Wilma einzeln gegeben, damit sie abgelenkt waren und runterfahren konnten. Wilma habe ich es noch nicht auf den Boden geworfen, weil sie noch alles frisst, was ihr vor die Nase kommt und sie auch noch nicht erkennen kann, wohin geworfen wird. 

Danach gingen sie gemeinsam auf Entdeckungstour durch Sträucher und in den Wasserbottich und ließen sich bald auf gänzliche Ruhe ein. Emma hat sich nach ihrer stürmischen Anfangsphase vollkommen auf die kleine Wilma eingelassen und mit sich spielen lassen. Es war wunderbar zu sehen, machte ihr anscheinend auch Spaß und Wilma konnte sich weiter ausprobieren. 
Mal sehen, wie Wilma das Erlebte heute nacht verarbeitet ;-). 

01. August 2022

Ich fange nicht wieder mit "heute war ein spannender Tag", denn jeder Tag ist superspannend mit unserer Sußen, was sie alles entdeckt z.B. Blubberblasen machen im Wassernapf oder dass Regen von oben kommt und toll zu beobachten ist. Wir entdecken die Welt mit Wilma neu. Nachdem sie gestern die Nachbarn noch anhaltender anbellte bis sie zu mir kam, war sie heute schon wesentlich entspannter. Sie bellte kurz und bemerkte dann, dass diese Menschen nicht mehr neu für sie waren. Sofort schwang es um in Freude. Die ist bei ihr sowieso im wahrsten Sinne des Wortes umwerfend. Auch die anderen schon bekannten Geräusche aus den Nachbargärten werden nicht mehr kommentiert, kommt aber etwas Unbekanntes, auch nur eine fremde Stimme, dazu, bemerkt Wilma es sofort und äußert das auch. Sie spricht dann sehr auf Lob an, kommt beim Rufen abhängig vom Reiz schon verhältnismäßig zügig, nimmt gerne das Leckerlie und lässt sich gut beruhigen.
Eine Situation hatten wir heute, als wir uns für einen kurzen Gang aus dem Grundstück "wagten", die Wilma ziemlich erschreckte. Sie kennt noch keine kleinen Kinder - Bewegung und Geräusche sind ja anders als bei Erwachsenen - die dann auch noch ratternde Plastikenten hinter sich her zogen. Wilma stellte sich aufrecht und knurrte schon von der Ferne. Glücklicherweise war dort eine etwas größere Wiese, so dass ich mit Wilma an kurzer Leine unter ständigem verständnisvollen Reden im Bogen am Geschehen vorbei gehen konnte, und sie fest feierte als wir es geschafft hatten. Dann konnte sie es sogar schon mit Abstand beobachten. Direkt darauf kam ein sehr friedlicher, älterer Hund, auf den sie entspannt reagierte und der sie vollkommen ablenkte.
Natürlch gingen wir bald darauf wieder nach Hause. Das war genug für heute.
 

31. Juli 2022

Heute war auch ein spannender Tag. Wilma hat die Nacht auf ihrem Bettchen neben unserem mit meinem heraushängenden Arm von 23:00 Uhr bis 6:00 Uhr verbracht. Anfänglich schlief sie wegen der Wärme auf dem kühleren Fußboden, krabbelte dann aber hinauf. Gestern Abend ist uns noch ein Malheur passiert, weil wir nicht mehr damit rechneten, dass sie nochmal müsste und so nahmen wir ihr kurzes leises Fiepen nicht als das, was es sein sollte: Achtung, ich muss mal! So passierte beides im Gästezimmer. Ohne viel Aufhebens habe ich es aufgewischt und wir sind gemeinsam ins Bett gegangen.
Nun wissen wir, dass wir noch besser auf einzelne Zeichen achten müssen!
Ansonsten hat Wilma heute das erste Mal richtig gebellt, weil sie sich über die ankommenden und sehr präsent am Gartenzaun stehenden Nachbarn erschrak. Auch diesmal haben wir sie für ihre Aufmerksamkeit gelobt, ich habe sie überschwenglich und fröhlich zu mir gerufen, was in diesem Fall einer wesentlich größeren Motivation und in höchsten Tönen ihren Namen rufen bedurfte, dann natürlich Leckerlies gegeben und mich noch eine kurze Weile mit den Nachbarn unterhalten. Wilma fühlte sich nun sicher und verfolgte das Ganze nur noch mit kleinen "Muffs", die ich auch wohlwollend bedachte.
Und heute hat sie uns auch deutlich gezeigt, dass sie nicht mehr die Treppe heruntergetragen werden möchte. Wir können uns nicht wirklich erklären, warum sie es von gestern auf heute nicht mehr wollte. Es ist nichts passiert, was sie verschreckt haben könnte, aber manchmal ist es uns Menschen ja gar nicht bewusst. So stresste sie es auf jeden Fall. Wilma zeigte aber auch den Mut, die Treppe selber gehen zu wollen, ohne dass wir sie lockten oder auch nur animierten. Wir lobten sie für jeden Schritt, gingen ihr vorne aus dem Weg und von oben nicht nach, so dass sie freie Bahn hatte und sich nicht bedrängt fühlte. Dann hat sie es ganz für sich geschafft und wir haben sie riesig gefeiert als sie unten ankam. Die Treppe hinaufzugehen war gestern schon ein großer Erfolg für Wilma, weil sie mir nachging, als ich noch kurz etwas holen wollte. Sie wäre unten nicht alleine gewesen, aber neugierig ist Wilma eben auch.... :-). 

30. Juli 2022 

Wir holen Wilma ab! Erst haben wir noch einige Zeit dort verbracht, damit es kein "Hin-und-Weg" ist, immer wieder uns Wilma zugewandt, wenn sie von sich aus auf uns zukam. Das Geschirr konnten wir der Kleinen unproblematisch und beherzt anziehen, weil sie vollkommen offen und wenig ängstlich ist. Natürlich haben wir sie vorher am Geschirr schnuppern lassen und konnten es ihr dann vorsichtig aber zügig über den Kopf ziehen. 

Die Autofahrt war ihr etwas unheimlich. Wir sprachen und streichelten sie durchgehend beruhigend, bei Bodenwellen kam sie dann schutzsuchend auf meinen Schoß (Beifahrerin). Natürlich habe ich sie gelassen und natürlich weiter beruhigt. Anfänglich war ihr der Schoß nicht geheuer, da gefiel es ihr im Fußraum (ohne Lüftung und Musik) besser.
Zu Hause ließen wir sie ganz in Ruhe alles inspizieren, lobten fest für alle neuen Entdeckungen und ihren Mut. Zwischendurch suchte sie den Körperkontakt, den wir auch genossen, ihn ihr aber nicht aufdrängten. Wenn Sie uns ansprang, beugten wir uns gleich zu ihr herunter, setzten uns oft mit ihr hin, waren auf ihrer Höhe, damit sie unsere "Lefzen" lecken konnte - in unserem Fall die Ohren, Gesicht oder die Nase, nicht jeder mag es am Mund.
Im hinteren Garten ließen wir Wilma auf keinen Fall alleine. Als sie ein bisschen Richtung Nachbargeräusche "muffte", rief einer von uns sie überschwenglich beim Namen, lobte sie fest und mittlerweile nahm sie auch schon Leckerlies, was das Rufen erfolgreicher machte.
Am vorderen Garten geht die Straße vorbei, was natürlich noch viel aufregender ist. Sobald Wilma da Unmut durch "Muffen" (richtiges Bellen ist es ja nicht) zeigt, rufen wir da genau wie vorher beschrieben, gehen aber dann mit ihr von der Reizquelle weg ins Haus - natürlich gibts dann für alles ein Leckerlie, auf die sie inzwischen abfährt. Ansonsten lassen wir sie beobachten und ausprobieren.
Sobald Wilma aus dem Schlaf aufwacht, gehen wir gleich mit ihr in den Garten, damit sie ihr kleines Geschäft machen kann. Nach dem Fressen kann man relativ bald damit rechnen, dass das Große auch bald kommt. An Wilmas Verhalten merken wir, wann sie einen geeigneten Platz dafür sucht, so dass wir dann mit ihr rausgehen können, wo sie nach neuer Orientierung einen findet.
Einen Spaziergang machen wir noch nicht, da sie genug Eindrücke und veränderten Tagesablauf zu verarbeiten hat. Das Geschäft würde sie auf einem Spaziergang noch nicht erledigen können vor lauter Aufregung auf fremden Terrain.